KULTUR

Frau Merkel, red ma drüber!

Vor 20 Jahren fanden sich die drei Herrschaften Peter Hörmanseder, Ulrich Salamun und Robert Stachel im Wiener Flex ein, um den Originalton der im Zuge der Nationalratswahl 1999 abgehaltenen TV-Elefantenrunde zu übersprechen. maschek war geboren.

Oder zumindest jene Truppe, die sich in den Kreis der namhaftesten Kabarettisten Österreichs hochgesprochen hat. Ihr Bühnendebüt gab das Trio nämlich schon 1998, gegründet wurde die Gruppe sogar bereits 1996. Aber der Startschuss für einen kometenhaften Aufstieg fiel im Flex und mit dem legendären Youtube-Video, wo Habakuk und Kasperl über Drogen philosophieren. Ab 2002 redete maschek monatlich im Rabenhof drüber, im Herbst 2005 folgte eine eigene Rubrik in der ORF-Sendung „Dorfers Donnerstalk“. Auch genial: die politischen Puppentheater „Bei Schüssels“, „Beim Gusenbauer“, „Bei Faymann“ und „Bye-Bye, Österreich!“. Aktuell sind maschek fixer Bestandteil von „Willkommen Österreich“, zwar in abgespeckter Variante, nämlich ohne Salamun, aber nicht minder brillant. Allein in diesen letzten sieben ORF-Jahren haben sich allwöchentlich Clips zusammengesammelt, kaum auszumalen also, wie viel sich da so in zwei ganzen Jahrzehnten anstaut.

Foto: David Visnjic

Legendär: Faymanns Stimme, Van der Bellens Langmut, Straches Krächzen. Und zuletzt ein gerade noch amtierender Bundeskanzler Sebastian Kurz in Prä-Stimmbruch-Tonlage, der Armin Wolf im Zeit-im-Bild-2-Studio über die „Decision-making Tools“ der Bundesregierung aufklärt: Nämlich Schere, Stein, Papier.

Doch wer rastet, rostet, und so halten sich maschek nicht lange mit der Vergangenheit auf. Im Spätsommer feiern Peter Hörmanseder, Ulrich Salamun und Robert Stachel erneut eine Premiere. Das Programm: „MASCHEK MACHT MERKEL“. Das Trio begleitete die letzten 20 Jahre nämlich nicht nur sieben österreichische Bundeskanzler, drei Päpste und – zumindest bis vor dem Machtwechsel 2017 – einen niederösterreichischen Landeshauptmann, sondern auch zwei deutsche Kanzler. Seit 2005 ist Angela Merkel im Amt, da entwickelt sich über die Jahre so einiges an Material. So betrauert sie gemeinsam mit Alt-US-Präsident Barack Obama die Trennung von Brad Pitt und Angelina Jolie, erstellt für die EU-Regierungschefs einen Putzplan und lässt sich von der Queen in Sachen Griechen beraten. Zu sehen ist „MASCHEK MACHT MERKEL“ am 17. und 18. September um jeweils 20 Uhr im Wiener Stadtsaal, gespielt werden so gut wie alle Nummern mit der Mutti. Kann also nur gut werden.

MASCHEK MACHT MERKEL. 17.9. und 18.9.2019 im Stadtsaal Wien, Info und Tickets: oeticket.com, maschek.org

Foto Header: maschek