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Wie fruchtbar ist Euro-Sperma?

Der europäische Mann ist nur noch halb so fertil drauf wie vor 40 Jahren. Und Schweizer sollten sich etwaige Kinderwünsche vorbeugend abschminken. Besagt eine neue Studie.

Seit einer aufsehenerregenden Studie der hebräischen Uni Jerusalem (2017) ist es weltweit Thema: Der Samen des Mannes war schon mal besser drauf, nämlich um über 40 % besser. Eine Spermiendichte von 15 Millionen Zellen pro Milliliter gilt als „Latte“ für Fruchtbarkeit, vor 40 Jahren waren es noch weit über 100 Mio. Samenzellen, heute hat sich der Median des europäischen Mannes laut einer neuen, im Journal Andrology veröffentlichten Studie auf 41–67 Mio./ml eingependelt. Besonders betroffen demnach der Schweizer Mann, der im Schnitt nur noch 47 Mio./ml Spermien auftischen kann, gar 17 % der untersuchten Männer wurden als unfruchtbar klassifiziert. Macht in der Fruchtbarkeitstabelle der europäischen Männer den untersten Rang. Wenig besser drauf sind die Dänen, Norweger und Germanen, weiterhin vergleichsweise rüstig unterwegs die jungen Männer aus Spanien, Finnland und Estland. Die weltweit sinkende Fruchtbarkeit des Mannes wird auf Lifestyle-Faktoren (schlechtes Essen, mangelnde Bewegung, Umweltgifte) zurückgeführt.

Studie: Samenqualität junger Schweizer Männer by R. Rahban et al, onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/andr.12645

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