KULTUR

Wie man Handjob schön beschreibt

Kein Wunder, dass Samuel Pepys sein Tagebuch wie die Krabbenburgergeheimformel hütete. Immerhin dokumentierte er dort etliche Ehebrüche – und das äußerst penibel.

Stundenlang zeichnete Pepys alles Erlebte auf. Tag für Tag, Monat für Monat, zehn Jahre lang. Herausgekommen ist ein einzigartiges, historisches und 4.000 Seiten starkes Tagebuch, indem geschichtsträchtige Ereignisse wie der große Brand von London beschrieben und ungeschminkte Einblicke in die britische Gesellschaft der 1660er-Jahre gegeben werden. Und auch in das eigene, sehr aktive Sexleben des alten Playboys. Damit der Haus­segen nicht schief hängt, versteckte er sein Tagebuch nicht nur, sondern verfasste es gar in Geheimschrift. „Ich brachte sie dazu, ihre Hand auf mein Ding zu legen, bis sie mich dazu brachte, in ihrer Hand zu kommen“, bekam Gattin Elisabeth Pepys nie zu lesen. Wir bekommen es hingegen nicht nur zu lesen, sondern sogar vorgespielt – und zwar von Christoph Grissemann als Samuel und Manfred Engelmayr als Elisabeth Pepys. Also, die Tagebücher, nicht die eben genannte Szene …

Grissemann & Engelmayr: Die Samuel Pepys Show. 3.10. und 6.11.2019 im Kabarett Niedermair, Info und Tickets: niedermair.at