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Sind Likes wie Heroin?

Ja. Sie bauen auf und machen hin. Aus Gründen.

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Likes machen süchtig, und besonders betroffen sind Millennials, die nicht wissen, dass es ein Leben jenseits von Smartphones gibt. Also dozierte Kulturanthropologe und Motivationsexperte Simon Sinek: „Es ist erwiesen, dass die Aktivität mit sozialen Medien und Smartphones Dopamin freisetzt. Deswegen fühlt es sich gut an, wenn du einen Text erhältst. Deshalb zählen wir auch die Likes. Und wenn dieser sozialmediale Verkehr erlahmt, wirst du plötzlich unrund. Und entfreundet werden ist überhaupt ein Trauma. Weil das Dopamin plötzlich ausbleibt.“ Das sei die Crux, weil: „Dopamin ist genau die Chemikalie, die uns den Feelgood-Faktor gibt, wenn wir rauchen und trinken oder gamblen. Anders gesagt: Es macht süchtig, sehr süchtig.“ Man wird ein Junkie. Aber während es Alterslimits für Alkohol und Nikotin gibt, ist das bei Smartphones nicht der Fall. Es ist, meint Sinek, als würdest du deinem Zehnjährigen eine Wodkaflasche in die Hand drücken und eine gute Zeit wünschen. Das habe Spätfolgen. Jedes Mal, wenn ein solcherart in der Jugend geeichter Mensch als Erwachsener mal Stress hat, wird er sich nicht an Freunde wenden, sondern an das Ding, das ihm Dopamin verabreicht. Im Kern gehe es um Balance. Gebrauch ist okay, übermäßiger Gebrauch aber Missbrauch. Die Zeichen: „Wenn du in einer Konferenz, also einem Gespräch mit Menschen, dein Smartphone auf den Tisch legst oder morgens nach dem Aufwachen sofort deine Messages checkst, bist du am Weg zur Sucht. Wenn du nicht imstande bist, das Ding wegzulegen, bist du süchtig.“ (Sinek). Ein Junkie, der sofortige Like-Belohnung braucht, um zu funktionieren. Smart ist nicht notwendigerweise smart. Denk daran, wenn du deinem Kind das neueste iPhone schenkst.

Quelle: Simon Sinek – the Millennial Question; www.youtube.com/watch?v=xNgQOHwsIbg