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5 Dinge, die ihr ab Montag auf der Tangente im Stau tun könnt

Jakob Stantejsky

Die Tangente ist so ganz grundsätzlich ja eine supere Sache. In nur wenigen Minuten schafft man es vom nördlichsten Norden Wiens bis nach Inzersdorf. Außer zu Stoßzeiten, denn da mutiert die A23 zur zäh dahinkriechenden Asphalthölle und man braucht für die Strecke mit ein bisschen Pech auch mal eine Stunde. Ab Montag, dem 9. 3., vervielfacht sich das Vergnügen voraussichtlich.

Text: Jakob Stantejsky / Foto: Getty Images

Denn dann beginnen die Vorbereitungsmaßnahmen für umfassende Bauarbeiten an der Hochstraße St. Marx, die sich von der ewig gesperrten Ausfahrt Simmering bis hin zum Knoten Prater zieht. Bis zum Oktober 2022 (ja, zweitausendzweiundzwanzig) werden alle Brücken samt Trägern und Pfeilern komplett erneuert, die gesamte Fahrbahn renoviert und auch Leitschienen, Abwasserleitungen und die Straßenbeleuchtung hergerichtet. Auch alle Auf- und Abfahrten freuen sich auf eine Generalüberholung. Die ASFINAG versichert zwar, alle nötigen Sperren so weit wie möglich auf die Wochenenden zu reduzieren, aber ein Tempolimit von 60 km/h im Baubereich wird trotzdem kommen. Außerdem wird sich die Spurführung rund 20 mal ändern, um den wechselnden Baustellen gerecht zu werden. Als Schmankerl wird auch der Knoten Kaisermühlen von April dieses Jahres bis Ende 2021 erneuert, es droht also der doppelte Spaß. So sehr sich die ASFINAG sicher um einen möglichst reibungslosen Ablauf untertags bemühen wird, so sicher können wir uns sein, dass die Tangente während der Bauzeit zumindest immer wieder eher einem Parkplatz gleichen wird. Deshalb haben wir fünf Dinge zusammengesucht, mit denen ihr euch im unausweichlichen Stau die Zeit vertreiben könnt.


1. Boxtraining
Da ihr 95 Prozent der Zeit sowieso hupend verbringen werdet, schnallt euch doch einfach einen Polster aufs Lenkrad und die Boxhandschuhe auf die Hände. Dann mit dem Sitz ein wenig nach hinten fahren, damit ihr schön viel Platz habt (keine Sorge, euer Gaspedal braucht ihr sowieso nicht) und los geht die wilde Schlägerei. Wer sein Training extrahart anlegen will, dreht im Sommer auch noch die Klimaanlage ab, dann wächst nicht nur der Bizeps, sondern die Kilos purzeln noch rasanter. Gut hydriert bleiben ist dann allerdings oberstes Gebot! Bonus: Ihr verwendet eure Zeit nicht nur sinnvoll auf körperliche Ertüchtigung, sondern baut auch gleich den Frust über Stau und Arbeit ab. Herrlich, nicht wahr?


2. Den Werkmeister bei Humboldt machen

Müssen wir wirklich noch etwas dazu sagen? Während ihr im Auto gefangen seid, könnt ihr einsteigen und aufsteigen (mit Gehaltserhöhung!) – nämlich bei Humboldt! So holt ihr eure Kollegen locker ein, während ihr festsitzt.


3. Die Herr der Ringe-Trilogie in der Extended Version schauen
12 Stunden und 6 Minuten müsste ihr investieren, wenn ihr euch Peter Jacksons Meisterwerk in der länsgtmöglichen Blu Ray-Fassung gönnen wollt. Praktisch, dass so manches Vehikel Filme mittlerweile sogar am Infotainmentbildschirm abspielen kann. Das wirklich Coole an der ganzen Geschichte ist außerdem, dass ihr dann am Abend bei der Rückfahrt auch noch Zeit für alle acht Harry Potter-Streifen habt.


4. Gras verkaufen
Tausende gestresste, frustrierte Menschen auf engstem Raum. Kann man sich eine bessere Zielgruppe für den Aufbau eines Weed-Imperiums aufbauen? Denn Entspannung wird in den nächsten eineinhalb Jahren jeder auf der Tangente dringend benötigen. Also einfach die Handbremse reinhauen und dann könnt ihr locker 100 umstehende Autos bedienen, bevor ihr wieder einsteigen und den nächsten Meter fahren müsst. Besonders genial an der nicht ganz legalen Tätigkeit ist die Tatsache, dass die Polizei euch gar nicht verhaften kann. Denn dazu müssten die Beamten erst mal zu euch durchkommen. Und was geschieht, wenn bei einem Stau auf der A23 die Leute auch noch einem Einsatzfahrzeug Platz machen müssen … dagegen verblasst ein LSD-Trip zum faden Alltagstrott.


5. Schlafen
Lifehack: Kündigt euren Mietvertrag, verkauft euer Haus und schlaft/wohnt ab sofort in eurem Auto! Wenn ihr beispielsweise in der Nähe vom Hauptbahnhof arbeitet, düst ihr nach beendetem Tagewerk einfach per Auffahrt Gürtel auf die Tangente, legt dort den Sitz nach hinten und erholt euch einfach mit einer angenehmen Nachtruhe. Solange ihr nicht länger als acht Stunden schlummert, behindert ihr auch den ohnehin stillstehenden Verkehr nicht. Nach dem Aufwachen bleibt dann gerade noch genug Zeit, um es bis zur Ausfahrt St. Marx zu schaffen und von dort aus über die Baumgasse, die Schlachthausgasse, die Landstraßer Hauptstraße und den Gürtel wieder zum Hauptbahnhof zu fahren.