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Jane Goodall – Mittelfinger der Natur

Möge niemand sich wundern, meint Primatologin Jane Goodall. Pandemie ist nur die Art der Natur, auf den mangelnden Respekt des Menschen vor der ­Umwelt zu reagieren.

Diagnose der weltberühmten Primatologin und Anthropologin Jane Goodall: Zoonose – eine zwischen Mensch und Tier übertragbare Krankheit. Aller Voraussicht nach eine Zooanthroponose, das hieße, dass die Infektion ausschließlich vom Tier auf den Menschen übertragen werden kann, und nicht umgekehrt. Die Ursachen liegen für die Forscherin, die 60 Jahre in Tansanias Gombe-Stream-Nationalpark unter wilden Schimpansen verbracht hat, auf der Hand. Es sei nicht die erste Pandemie, es wurde davor gewarnt, und der Grund sei simpel: „unser absoluter Mangel an Respekt vor Natur und Tieren“ (Goodall). Während ihrer Zeit in Afrika hatte sie beobachtet, wie Menschen Ökosysteme ruinierten und in tierische Lebensräume eindrangen. Wir jagen sie, wir töten sie, wir essen sie, wir verkaufen sie auf unhygienischen Märkten – und so, sagt die Wildlife-­Expertin, wurde das Covid-19-Virus auf Menschen übertragen. Als Prozess nichts Neues, mit MERS (un­gekochtes Kamelfleisch) und SARS (Wildfleischmärkte) und HIV (Schimpansenfleisch) sei es nicht anders gewesen, nicht zu vergessen Schweinegrippe und „verrückte“ Kühe (Massentierhaltung). Fazit: Verschwörungstheorien dumm, Suche nach einzelnen Schuldigen unnötig, die ganze Spezies Mensch müsse umdenken, wir seien am Wendepunkt unserer Beziehung mit der Natur angelangt. Ein Zurück zur alten Respektlosigkeit, und die nächste Pandemie kommt bestimmt.

Quelle: Jane Goodall: Covid-19 & unsere ungesunde Beziehung zur Natur; bit.ly/3bsEPPX