GENUSS

Insel-Begabung

Roland Graf

Es ist Urlaub für die Augen, wenn Letizia Clark die Küche Sardi­niens erklärt. Und weil Mrs. Clark Engländerin ist, haben wir für „Isola Sarda“ auch ein entsprechendes Adjektiv parat: „mouthwatering“!

Redaktion: Roland Graf / Foto Header: Matt Russell

Safranrisotto mit Orange und Mascarpone
Zutaten
(für vier Personen)
1½ Liter leichte Hühnersuppe
110 Gramm Butter
2 kleine weiße Zwiebeln, geschält und
fein gewürfelt
400 g Risottoreis
½ Teelöffel (TL) Safranpulver oder 1 Prise
Safranfäden, in heißem Wasser eingeweicht
150 Milliliter Wermut oder Weißwein
1 gehäufter Esslöffel Mascarpone
80 Gramm Parmesan (gerieben)
abgeriebene Schale und Saft von
1 kleinen, süßen Bio-Orange
1 TL Meersalz

Die Zubereitung: Die Suppe in einem hohen Topf auf mittlere Temperatur erhitzen. In einem zweiten Topf 70 Gramm Butter zerlassen und die Zwiebeln darin weich und glasig dünsten. Den Reis und den Safran hinzufügen und alles eine Minute verrühren. Den Wermut hinzugießen und kochen, bis der Reis ihn aufgenommen hat. Nun die heiße Brühe nach und nach hinzufügen. Nach jeder Zugabe rühren, bis der Reis die Flüssigkeit wieder aufgenommen hat. Der gesamte Kochvorgang dauert rund 17–20 Minuten.

Wenn der Reis al dente gegart und die Flüssigkeit größtenteils verdampft ist, das Risotto für das Cremigwerden beiseite stellen. Mit einem Holzlöffel restliche Butter, Mascarpone und den geriebenen Parmesan unterrühren. In 1–2 Minuten zu einer üppigen, cremigen Sauce verrühren. Die Hälfte des Orangen­abriebs und etwas Orangensaft hinzufügen.
Abschmecken und eventuell noch Salz und ­etwas Orangensaft zugeben. Mit einem extra Klecks Mascarpone und dem restlichen ­Orangenabrieb garnieren

Warum kaufen? Die Engländerin kam wegen Amore auf die Insel – und die sardische Warenkunde zeigt den liebevollen Blick. Vor allem aber werden hier Familienrezepte verraten und nachkochbar präsentiert. In mediterraner Optik noch dazu!

Coolster Satz: „Es gibt keine eingepackten Butterbrote oder den ‚Lunch to go‘; Mahlzeiten auszulassen, gilt hier als Sakrileg. Die Familie isst immer gemeinsam. Ob es dabei laut oder leise zugeht, spielt keine Rolle.“
Weitere Favoriten: Ein sardischer Klassiker sind die „Linguine mit Zitrone“, aber Clark hält sich zum Glück nicht nur bei Pasta auf: „Fenchel-­Huhn“ und gefüllte Kalmare will man eigentlich sofort am Esstisch sehen.

Foto: Ars Vivendi Verlag

Isola Sarda – Rezepte und Geschichten aus Sardinien
Letizia Clark
Ars Vivendi Verlag, 256 Seiten, 26,90 Euro, arsvivendi.com