Wer das Besondere liebt oder ein ­Geschenk für jemanden sucht, den er nicht mag, dem sei die Titanwurz, auch größte Blume der Welt, empfohlen.

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Ihr botanischer Name ist Amorphophallus und mit ein wenig Fantasie kann man sich jetzt ungefähr die Blütenform vorstellen. In der Natur wächst sie ausschließlich im Dschungel von Sumatra, wurde aber 1878 vom italienischen ­Botaniker Odoardo Beccari entdeckt, der ein paar Knollen ausgrub und mit nach Europa nahm. Die gewaltige, meist rötliche Blüte entspringt nämlich keinem normalen Wurzelballen, sondern einer Knolle, die unter optimalen Bedingungen wie zum Beispiel im botanischen Garten von Bonn, ein Gewicht von über 100 Kilogramm erreichen kann. Der kraftraubende Blühvorgang erfolgt ungefähr alle zwei Jahre und dauert nur wenige Tage. Um in dieser Zeit verlässlich bestäubt zu werden und die Fortpflanzung zu sichern, hat die Pflanze einige Tricks auf Lager.

Sie bevorzugt eine spezielle Käferart, die ihre Eier normalerweise auf Aas ablegt und erzeugt daher einen ähnlichen „Duft“. Um diesen noch zu verstärken, erhöht die Titanwurz sogar ihre Temperatur. Ein inneres Fallensystem sorgt dafür, ähnlich jenem von fleischfressenden Pflanzen, dass die Insekten nur nach getaner Arbeit wieder entfliehen können. Wer das gerne einmal live sehen oder jemand anderen mit blühendem Aasgeruch beglücken möchte, der kauft im Handel ungefähr zehn Zentimeter große Knollen einer kleineren Sorte. Diese vergräbt man in einem Topf im Innenraum oder an einem halbschattigen, frostfreien Platz im Garten. Die Blüte wird in diesem Fall dann natürlich keine drei Meter, aber auch der ­Gestank der Miniaturausgaben ist ­beeindruckend.

Preis: ab 19 Euro | Verbrauch: ab 1 Liter | Leistung: bis zu 3 Meter | Baureihe: Amorphophallus titanum | Treibstoff: humoser Boden | Extras: einzigartige Blüte – stinkt gewaltig.

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Sandra Bachl
ist Landschafts­gestalterin. Ihr Spezialgebiet sind langlebige, pflegeleichte Gärten und Dachterrassen.
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