AKUT
S’isch Zeit, Manda!
Made in 1978 – Prostatakrebsvorsorge
Wer 1978 das Licht der Welt erblickte, der ist in diesem Jahr 45 geworden oder wird es noch. Die 78er kommen also langsam ins Wehwehchen-Alter. Und ab diesem Lebensjahr gilt es auch der Prostatakrebsvorsorge mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Was sonst noch los war anno 1978? Lesen sie selbst!
Text: Gregor Josel Fotos: Getty Images
„Wer 1978 geboren ist, der kennt sich noch aus im echten Leben. Kassette in Audio und VHS, Treffpunkt zu gewisser Uhrzeit an gewissen Plätzen ohne Handy und Standortfreigabe und die letzten Zuckungen des Vierteltelefons – damit sind wir 78er aufgewachsen. Und nur zweimal umgeschaut und man ist mitten drin, im vierten Lebensjahrzehnt. Um mit der Pensionsvorsorge jetzt zu beginnen, ist es vielleicht nun schon ein bisserl zu spät. Aber in Sachen Prostatakrebs-Vorsorge sicher nicht. Denn mit 45 ist exakt der richtige Zeitpunkt dafür, mit der jährlichen Vorsorgeuntersuchung zu beginnen.
1978 war ein sensationelles Jahr. Abgesehen vom Hauptereignis dieses Jahres, nämlich meiner Geburt, gab es aber auch sonst noch so ein paar nicht ganz unwesentliche Ereignisse auf globaler wie auch nationaler Ebene in den Bereichen Politik, Religion, Sport, Gesellschaft und, speziell was Wien betrifft: Mobilität.
Ein herausragendes Ereignis war zweifellos die Wahl des polnischen Kardinals Karol Wojtyła zum bereits dritten Papst in diesem sogenannten Drei-Päpste Jahr (auf Papst Paul VI., der im Frühjahr 78 verstarb, war Johannes Paul I. gefolgt, der aber nach nur 33 Tagen im Amt ebenfalls verstarb). Unter dem Namen Johannes Paul II. wurde er nicht nur der erste nicht-italienische Papst seit über vier Jahrhunderten, auch seine Herkunft aus einem Ostblockstaat war kein zufälliges, politisches Zeichen. Seine Wahl markierte den Beginn eines neuen Kapitels in der Geschichte des Vatikans. In den folgenden 27 Jahren krempelte der tatkräftige Pole einiges um. Ein weiteres bedeutendes Ereignis war der Camp-David-Vertrag, der am 17. September 1978 von Ägyptens Präsident Anwar El Sadat und Israels Premierminister Menachem Begin unter Vermittlung von US-Präsident Jimmy Carter, aber auch dem österreichischen Bundeskanzler Bruno Kreisky, unterzeichnet wurde. Der historische Vertrag legte den Grundstein für den Frieden zwischen Ägypten und Israel und beendete offiziell den langjährigen Konflikt zwischen den beiden Ländern.
In der Sportwelt fand die Fußball-Weltmeisterschaft 1978 in Argentinien statt. Das Turnier wurde von der argentinischen Nationalmannschaft gewonnen, die im Finale die Niederlande besiegte. Die Weltmeisterschaft war von politischen Kontroversen begleitet, da das argentinische Militärregime das Turnier für seine propagandistischen Zwecke ausnutzte.
So, Sie haben nun sicher gedacht, ich hätte es vergessen, oder? – CORRRDOBAAA!! – Aber nein, keine Sorge, ich wollte nur testen, ob Sie nach wie vor konzentriert sind. Ja, Cordoba! Die glorreichste Glanzstunde des Österreichischen Fußballs, bei der die National-Elf, oder, besser gesagt Hansi Krankl fast im Alleingang, den ewigen Gegner und amtierenden Weltmeister Deutschland mit 3:2 besiegte. „I wear’ narrisch!!!“ schrie Edi Finger senior im Radio und ganz Österreich tut dies bis heute mit.
Auch sonst war 1978 von bemerkenswerten politischen und gesellschaftlichen Veränderungen geprägt. Bereits seit acht Jahren hieß der Bundeskanzler Österreichs Bruno Kreisky und hatte den Status des Sonnenkönigs inne – nach bereits zwei geschlagenen Nationalratswahlen, bei denen die SPÖ unter seiner Führung jeweils die absolute Mehrheit erlangen konnte, bekam die „Alleinherrschaft Kreiskys“ allerdings im Jahr 1978 erste Kratzer. Im November entschieden sich die Österreicherinnen und Österreicher gegen das Atomkraftwerk Zwentendorf, das seither als einzig fertiggebautes, aber nie in Betrieb gegangene Atomkraftwerk der Welt die gleichnamige Gemeinde in Niederösterreich ziert. Kreisky nahm die Entscheidung zur Kenntnis, zurück trat er allerdings, anders als angekündigt, nicht. Im darauffolgenden Jahr konnte er noch einmal die absolute Mehrheit gewinnen.
1978 kam es außerdem zum aufsehenerregenden Treffen zwischen Kreisky, Willy Brandt, Shimon Peres und Anwar El Sadat in Wien, ein Jahr später zum Gipfel Brandt-Kreisky-Arafat. Bruno Kreisky war der erste Regierungschef, der den Vorsitzenden der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), Yassir Arafat, empfing. In Österreich begann die Arbeit an der sogenannten „Verwaltungsreform“, einem bedeutenden Schritt in Richtung Modernisierung und Effizienzsteigerung der österreichischen Verwaltung. Ein Prozess, der mehr oder minder bis heute andauert, aber doch einiges an der heimischen Gewaltenteilung und wie mit ihr gearbeitet wird, veränderte.
Eine wahrlich bemerkenswerte Entwicklung gab es 1978 in Österreich im Bereich der Frauenrechte. In diesem Jahr wurde das Bundesgesetz über die Gleichbehandlung von Männern und Frauen im Arbeitsleben verabschiedet, was einen großen Schritt in Richtung Geschlechtergleichstellung darstellte. Dieses Gesetz war ein entscheidender Meilenstein in der österreichischen Geschichte, da es dazu beitrug, die Geschlechterdiskriminierung am Arbeitsplatz zu reduzieren und die Rechte und Chancen von Frauen zu stärken.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Jahr 1978 ein Jahr großer Veränderungen und Errungenschaften in Österreich war. Es war das Jahr, in dem Österreich seine Verwaltung modernisierte, seine Theaterwelt ehrte, seine Rolle in der internationalen Strafjustiz unterstrich und wichtige Schritte zur Stärkung der Rechte von Frauen unternahm. Es war ein Jahr, das die Grundlage für viele der Entwicklungen legte, die dem Land in den folgenden Jahrzehnten zum Aufschwung verhalfen.
Nun haben wir sicher noch das eine oder andere vergessen! Aber denken Sie drüber nach, wieviel Geschichte in diesem Jahr 1978 Platz hatte. Hunderte, tausende Ereignisse, bedeutende, weniger bedeutende und all das in 365 Tage oder umgerechnet in 525.600 Minuten gepackt. Und mittendrin noch irgendwo: Ihr Geburtstag!
Die jährliche Prostatakrebsvorsorge Untersuchung dauert übrigens zehn Minuten, was ist das schon gegen die vorher genannte Zahl. Sie kann aber dennoch im schlimmsten Fall auch sowas wie einen zweiten Geburtstag bedeuten, etwa wenn sie dazu dient, einen entstehenden Prostatakrebs frühzeitig zu entdecken. Wäre doch fetzendeppert, wenn man den versäumt, weil man’s mit der Prostatakrebsvorsorge nicht so genau genommen hat. Also, liebe Mitfünfundvierziger, macht Euren Termin aus! Es tut nicht weh und ist gefühlt schneller vorbei, als man „1978“ aussprechen kann.
DIE PROSTATAKREBS FRÜHERKENNUNG
Von Priv. Doz. Dr. Mehmet Özsoy
Ab 45 sollte Mann erstmals zum Urologen / zur Urologin für die Prostatakrebs-Früherkennungs-Untersuchung. Männer mit erhöhtem Erkrankungs-Risiko (Vater oder Bruder an Prostatakrebs erkrankt) sollten dies bereits ab 40 machen.
Das passiert bei der Untersuchung:
1. Harnprobe
Nach den Aufnahmeformalitäten erhalten Sie einen Becher zur Abgabe einer Harnprobe, die danach im Labor untersucht wird.
2. Arztgespräch
Der Arzt 7 die Ärztin befragt Sie zu Allgemeinbefinden, Beschwerden beim Harnlassen, bisherige Vorerkrankungen, Erkrankungen in der Familie.
3. PSA-Test
Der Urologe / die Urologin nimmt Blut aus der Armvene, das zur Bestimmung des PSA-Wertes ins Labor geschickt wird.
4. Tastuntersuchung
Sie stehen vornübergebeugt oder liegen in Seitenlage mit angezogenen Beinen auf der Behandlungsliege. Der Arzt / die Ärztin führt für wenige Sekunden seinen / ihren Finger ein und tastet Ihre Prostata ab.
5. Ultraschall
In Rückenlage erfolgt abschließend die Ultraschalluntersuchung der Nieren, Blase und Prostata.
6. Fertig!
Sie erhalten danach das vorläufige Ergebnis. Sobald die Laborbefunde (Harn und Blut) eingetroffen sind, erhalten Sie das endgültige Ergebnis Ihrer Prostatakrebs-Früherkennungs-Untersuchung. Sie werden dabei auch über den Intervall bis zur nächsten Untersuchung informiert.
Weitere Informationen: www.loosetie.at