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Was wird aus: Mirjam Weichselbraun
WIENERPEDIA 2020: Im Stil des klassischen „Was wurde eigentlich aus …?“ spinnt der WIENER hier die Wikipedia-Einträge manch prominenter Österreicher weiter.
Text: Markus Höller
Was bisher geschah …
Seit 2011 führt sie zusammen mit Alfons Haider und Barbara Rett für den ORF durch die Live-Übertragung des Wiener Opernballs. Sowohl 2012 als auch 2013 moderiert Weichselbraun gemeinsam mit Alfons Haider und Arabella Kiesbauer die Live-Übertragung des Life Ball. Seit März 2013 ist sie zum mittlerweile achten Mal fixer Bestandteil der Tanzsendung „Dancing Stars“; des Weiteren war sie auch ab März 2013 im Kinofilm „Zweisitzrakete“ zu sehen. Weichselbraun moderierte von Februar bis März 2015 den österreichischen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest 2015. Auch in den Finalshows in der Wiener Stadthalle war sie gemeinsam mit Alice Tumler und Arabella Kiesbauer Moderatorin.
Aktualisiert am 26.04.2017
Die unerwarteten Ergebnisse der vorgezogenen Nationalratswahl 2017 sorgten auch für entsprechende Turbulenzen beim ORF, und so räumte der erst im Jahr zuvor gewählte Alexander Wrabetz überraschend seinen Sessel als Generaldirektor. Mirjam Weichselbraun legte alle ihre Moderations- und Schauspielpläne auf Eis, kündigte ihre lukrativen Werbeverträge und kandidierte, tatkräftig unterstützt von österreichischen Showgrößen wie Gerry Friedle, Alfons Haider und Klaus Eberhartinger, für die Position der Generalintendantin. In einer leidenschaftlich geführten Kampagne, bei der sie unter anderem von Werbeguru Alois Schober beraten wurde, konnte Weichselbraun anfangs führende Umfragewerte erzielen, musste sich aber dann letztendlich doch dem ehemaligen Medienminister Thomas Drozda geschlagen geben.
Angestachelt vom Achtungserfolg bei der ORF-Wahl beschloss Weichselbraun, ihren Lebensmittelpunkt
wieder ins heimatliche Tirol zu verlegen und in der Kommunal- und Länderpolitik Fuß zu fassen, da ihre Sympathiewerte speziell im Westen Österreichs nach wie vor sehr hoch lagen. Bei der Tiroler Landtagswahl 2018 schaffte sie mit ihrer neu gegründeten Liste SMILE knapp die 5%-Hürde und somit auf Anhieb den Einzug in den Landtag. Die Zusammenarbeit mit jenen Unternehmen, die nach ihrer Kandidatur Interesse an der Fortführung der Werbeverträge bekundet hatten, lehnte sie wegen Unvereinbarkeit ab.
Anfang 2020 geriet Weichselbraun mit ihrer Liste SMILE allerdings ins Kreuzfeuer der Kritik, als Pläne zu einem gemeinsam mit der FPÖ-Fraktion geplanten Volksbegehren zur Wiederangliederung von Südtirol an Österreich bekannt wurden. Dabei wurden ihr auch enge persönliche Kontakte zur umstrittenen nationalistischen Südtiroler Band Frei.Wild nachgesagt, die vom Management ihres Mannes für mehrere Open-Airs in Tirol gebucht wurde. Mirjam Weichselbraun beteuerte mehrfach, von einer politischen Zusammenarbeit nichts zu wissen, und verwies dabei auf nicht abgesprochene Vorstöße ihrer Schwester Melanie, die als Klubobfrau von SMILE ohnehin schon im Verdacht der Günstlingswirtschaft stand. Ebenso bestritt sie eine Verbindung zur rechten Musikszene.
Kurz darauf löste sich nach dem Wechsel von SMILE-Mandatar Romed Baumann zur ÖVP auch die Liste SMILE auf, Weichselbraun verbleibt vorerst als wilde Abgeordnete im Landtag und erwägt nach dem Ende ihrer politischen Tätigkeit einen Wechsel in den Aufsichtsrat von Spar Österreich.