Allerheiligen, der Zentralfriedhof und die Frage: Lockt auch heuer das ominöse Sargliegen wieder die Touristen an?

Foto: Wiener Stadtwerke

Andere Städte, andere Psyche: Neuerdings werden Maskenverweigerer in ­Jakarta, Indonesien, zu bizarren Strafen vergattert. Zwecks Hinweis auf mögliche fatale Konsequenzen müssen sie eine ­Minute lang in einem Sarg Platz nehmen. Ein Mensch, in dessen Brust das berüchtigte Wienerherz pocht, kann da wohl nur den Kopf schütteln. Nicht ganz zufällig beherbergt das alljährlich als lebenswerteste Stadt der Welt gefeierte Wien auch den zweitgrößten Friedhof Europas mit den meisten Toten (3 Mio.). Zudem ist der Zentralfriedhof ein Touristenmagnet, es gibt Museum, Kaffeehaus, ein Kinderzelt, eine Fotoschau mit den „schönsten“ Begräbnissen und Shops mit „humorvollen“ Mitbringseln. Und selbstverständlich darf der geneigte Besucher bei Bedarf auch etwas Quality Time in einem Sarg verbringen. Fraglich bleibt, ob der Andrang heuer wieder so stark sein wird wie üblich. Am Social Distancing sollte es nicht liegen. Im Sarg hat nur einer Platz.

Info: Zentralfriedhof, Simmeringer Hauptstraße 234, 1110 Wien (Tor 2).