AKUT

Fleisch durchs Strohröhrl

Kochen ist anstrengend, wir wissen’s eh. Kauen sollte aber schon noch im Bereich des Machbaren liegen. So dachten wir jedenfalls …

Fleisch bringt’s, wissen wir ja seit einer Werbekampagne, die uns dies so eindringlich mitgeteilt hat. Aber manchmal bringen wir es einfach nicht hin, unsere Fleischeslust, mit einem ordentlichen Fleischgericht adäquat zu befriedigen. Zeitmangel und die Vorstellung eines auszuräumenden Geschirrspülers sind oft die entscheidenden Protein-Aufnahme-Hemmer. In Verbindung damit, wird jetzt gerade die Horrorvorstellung eines Fleischbreis (die durch zahlreiche Dauerwerbesendungen und all ihre dort vorgestellten Blender und Mixer schon vorgefüttert wurde) tatsächlich wahr und erschreckend greifbar. Ein Metzger aus Rheinland-Pfalz glaubt nämlich eine Marktlücke aufgespürt zu haben, die es tatsächlich zulässt, Fleisch-Smoothies herzustellen. Drei Fleisch-Drinks (die Hühnchensorte „Poulet Royal“ sowie die Rindsorten „Butcher Beef“ und „Beef Bombay“) sollen so im September auf den Markt kommen.

„Es ist eine Trink-Mahlzeit für Menschen, die unterwegs sind – wie Handwerker, Lkw-Fahrer, aber auch Wanderer oder Sportler“, so der Metzger und Erfinder Peter Klassen. Klar erkennbar darin: Zwar kein Fleisch mehr, aber der To-Go-Trend, der sich nun auch auf den Fleischmarkt geschummelt hat.  „Die Schwierigkeit lag darin, Fleisch so flüssig zu machen, dass man keine Fleischfasern mehr auf der Zunge spürt. Es muss so fein sein wie Kakao“, sagt Klassen. Das Fleisch wird in großen Kesseln mit Gemüse in Suppenbrühe gekocht und püriert. Dann wird es abgefüllt und bei 121 Grad sterilisiert. So hält sich das Ganze auch bis zu einem Jahr. Rund eine Million hat er bislang in die Entwicklung des Getränks investiert, die sich über drei Jahre hingezogen hat. Empfohlen wird ein Genuss in Maßen – sonst bringt’s nix mehr, außer einen vielleicht langfristig eher um.

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