WWDC: Apple stellt iOS8, Yosemite und neue Cloud-Eigenschaften vor

Statt neuer Hardware verlautbart Apple auf der Entwickler-Konferenz WWDC einige Software-Änderungen.

Die Spannung vor jeder Apple-Konferenz ist groß, so war es auch diesmal vor Beginn der Worldwide Developers Conference (WWDC) in San Francisco. Es war auch über die Vorstellung neuer Hardware spekuliert worden, doch daraus wurde nichts: Apple-CEO Tim Cook konzentrierte sich (wieder mal) auf Software-Neuerungen. 

Mac OS X Yosemite

Zunächst wurde eine neue Betriebssystem für die Mac-Computer angekündigt. Es handelt sich um OS X 10.10 mit dem schmucken Beinamen „Yosemite“, benannt nach dem US-Nationalpark. Die neue Version soll spätestens ab dem Herbst parat stehen, schon jetzt können sich interessierte Nutzer für eine Beta-Version anmelden, die voraussichtlich im Sommer fertig sein wird. Das Yosemite-Betriebssystem soll speziell Entwicklern mehr Freiheiten bieten – hier hat sich Apple offenbar einiges von Google und dessen Android abgeschaut. 

Angriffe auf Google

Apropos Android: Apple-Boss Cook hat bei der WWDC den großen Konkurrenten, der bei den Mobil-Betriebssystemen inzwischen klar voran liegt, scharf attackiert. Das haben nicht alle gerne gesehen, die Aktienanalysten sehen darin steigende Nervosität und prompt ist der Aktienkurs nach der Cook-Präsentation ein wenig nach unten gerasselt.

iOS 8 kommt

Wichtiger als solche Konkurrenzkämpfe sind für Apple-Kunden ohnedies die Neuerungen an sich. Und da hat Apple mit iOS 8 für freudige Erregung unter den Apple-Fans gesorgt. Das neue Betriebssystem für iPhone und iPad soll etwa die Erstellung von Nachrichten und Mails erleichtern. Zudem wird es eine App namens „Health“ geben, mit der Fitness- und Gesundheitsanwendungen verwaltet werden können. Apple reagiert damit auf entsprechende Offensiven von Herstellern wie Samsung oder Sony. Zudem könnte „Health“ nach diesen Vorbildern die Grundlage für eine Apple-Uhr bzw. ein Apple-Armband sein.

iOS 8 soll „offener“ sein als bisherige Betriebssysteme, so können virtuelle Tastaturen von Drittanbietern verwendet werden, zudem können bis zu sechs Nutzer (etwa aus einer Familie) ihre Einkäufe via iTunes teilen. Die Apps sollen unter iOS 8 untereinander kommunizieren können. Der Datenaustausch zwischen mobilen Apple-Geräten und Mac-Computern soll erleichtert werden. 

Endlich eine echte „Wolke“

Interessant sind auch die Neuerungen von Apple in Sachen Cloud-Diensten: Mittels „iCloud Drive“ bietet der US-Konzern nun den Speicherplatz unabhängig von bestimmten Apps an. Der Zugriff wird vereinfacht, hier hat sich Apple an der Konkurrenz orientiert. Derzeit sieht es aber nicht danach aus, als würde das recht bescheidene Datenvolumen von fünf GB für iCloud erhöht werden.

Fazit

Alles in allem nette, praktische Neuerungen, aber nicht der ganz große Wurf. Apple scheint derzeit eher zu reagieren als zu agieren – doch das könnte sich rasch ändern. Cash ist jedenfalls genug da, um schon demnächst eine Reihe „echter“ Produktneuerungen auf den Markt zu werfen.

Link-Tipp: Weitere Bilder von der WWDC hier.