Waffen: Die Pfefferspray-Drohne

Drohnen übernehmen, vor allem in Kriegshandlungen, wichtige Aufgaben, der Einsatz ist jedoch schwer umstritten. Nun kommt eine „Anti-Protest-Drohne“ auf den Markt, die Pfefferspray versprühen kann.

Drohnen finden mittlerweile in vielen Bereichen ihren Einsatz und seit geraumer Zeit werden diese Flugobjekte auch für Kriegshandlungen, vor allem von der US Regierung, eingesetzt. Diese Einsätze sind stark umstritten und treffen oft Unschuldige, nun bekommt die Diskussion um die Drohnen neuen Zündstoff.

Die südafrikanische Firma Desert Wolf hat nun eine Drohne entwickelt, die bei Protesten, Demonstrationen und Aufständen Anwendung finden soll. Nur mehr sehr wenige Polizisten würden in Kontakt mit den Demonstranten kommen, denn im Ernstfall, könnten die Drohnen ihren Job übernehmen. 

Der Skunk Riot Control Copter verfügt über acht Propeller, die insgesamt 45 Kilo Gewicht bewältigen können und ein Magazin gefüllt mit 4000 Patronen trägt. Das Waffensystem des Copters ist ausgeklügelt und besteht aus vier unterschiedlich befüllbaren Pistolen, die alle individuell angesteuert werden können. Neben verschieden färbigen Farbpatronen könne auch Gummigeschosse und Patronen mit Pfefferspray abgefeuert werden. Jede Pistole ist einzeln steuerbar und gibt dem Piloten, der vollen Zugriff auf Video-, Wärmebild- und Audiodaten hat, die Möglichkeit situationsbezogen verschiedene Aktionen durchzuführen: Zum Beispiel könnte er Unruhestifter markieren, bedrohliche Personen mit Pfefferspray unschädlich machen und die Szenerie gleichzeitig aufnehmen und Beweise sammeln. Pro Sekunde verschießt der Skunk Riot Control Copter bis zu 80 Patronen, laut Hersteller sollte diese Funktion nur in „äußerst lebensbedrohlichen Situationen“ zur Anwendung kommen. Neben den genannten Waffensystemen verfügt die Drohne auch über extrem helle und aggressive Stroboskope, die Menschen blenden können. Auch die Kommunikation ist über Lautsprecher möglich, Warnungen und Anweisungen können so aus sicherer Entfernung ausgesprochen werden.

Die voll ausgestattete Drohne ist um 500.000 Südafrikanische Rand, also etwa 34.500 Euro, zu haben. Zwei Leute sind nötig, um die Drone möglichst effektiv zu bedienen, die ersten Einsätze sind 2012 bei Protesten der südafrikanischen Minenarbeitern, die faire Löhne forderten, geflogen worden. Der Protest wurde damals von der Regierung blutig niedergeschlagen, 30 Menschen verloren ihr Leben – die gewalttätigste Zusammenstoß seit den Protesten um das Apartheidsregime. Nicht verwunderlich ist der Fakt, dass die Eigentümer von Desert Wolf auch zu der Gruppe gehören, die damals versuchte, die Demonstrationen gegen die Apartheid zu zerschlagen. 

Noel Sharkey, Vrositzender der ICRAC, dem „International Committee for Robot Arms Control“, das sich für eine Begrenzung der militärischen Nutzung von Robotern einsetzt hat große Bedenken und warnt vor eine „Instrumentalisierung“.