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Männerpflanze im WIENER W427 – die Venusfliegenfalle

Horror auf der Fensterbank: pro Fliege eine Woche. Die Venusfliegenfalle ist nichts für Veganer und Zartbesaitete.

Text: Sandra Bachl / Foto – Teaser: Maximilian Lottmann

Seit Killerpflanze Audrey 1986 in dem Film „Little Shop of Horrors“ den lachgas­süch­tigen Zahnarzt von Jack Nicholson verspeiste, ist die Venusfliegenfalle eine der bekanntesten fleischfressenden Zimmerpflanzen weltweit. Tatsächlich muss man nicht um das Leben der Hauskatze oder des Hamsters der Kinder fürchten. Fliegen oder Spinnen, die sich vom verführerischen Duft angelockt in ihre Fänge verirren, werden allerdings selten wieder lebend gesehen.

Als Zimmerpflanze erreicht sie eine ungefähre Höhe von 15 Zentimetern und bildet, im Gegensatz zur freien Natur, nur selten kleine weiße Blüten. Sie ist immergrün und ihre Fangblätter werden etwa fünf Zentimeter lang. Jedes kann siebenmal ein Tier vertilgen, dann muss ein neues gebildet werden. Sie wächst ausschließlich in den Pocosin-Mooren im Osten der USA und übersteht kurzfristig leichte Minusgrade.

Berührt ein potenzielles Opfer einmal ihre feinen Tasthaare, ist sie in Alarmbereitschaft und beginnt einen Prozess über Hormone und Ionenkanäle. Äußerlich wartet sie aber regungslos, um keine Energie zu verschwenden. Nur wenn innerhalb von 20 Sekunden eine zweite Stimulation erfolgt, klappen die Blätter wie Fangeisen zusammen und es gibt kein Entrinnen mehr. Dies geschieht ungefähr innerhalb einer Zehntelsekunde und ist eine der schnellsten Bewegungen im Pflanzenreich. Bewegt sich die Beute nun in der Falle, wertet die Pflanze dies als dritte Berührung und startet mit Vollgas die Produktion von Verdauungssäften, mit denen sie das Opfer auflöst. Das Verspeisen einer dicken Fliege dauert ungefähr eine Woche. Mahlzeit.

Foto: (c) Getty Images

Infoporn – Venusfliegenfalle:
Preis: ab 7 Euro
Verbrauch: 1/4 Liter
Leistung: ca. 15 Zentimeter
Motor: Dionaea muscipula
Treibstoff: Zimmer­pflanzenerde