ACTION
Bruckner testet Rufus – Lauf Roboter, lauf!
Mit einem herzlosen Laufkumpel hin zu mehr Freude am Laufen und auch zu besseren Zeiten. Ist das möglich? Thomas Bruckner prüft Rufus auf Herz und Nieren.
Text: Thomas Bruckner / Fotos: Heiko Mandl
Rufus ist ein kleines, elektrisch angetriebenes und automatisch gesteuertes Fahrzeug, das wie ein Tempomacher vor dem Läufer herfährt und diesem die ideale Laufgeschwindigkeit vorgibt. Rufus hält dabei auch auf holprigen Wald- und Wiesenwegen und Schlaglöchern die Spur. Gelenkt wird der Roboter mittels Fernsteuerung, die der Läufer in der Hand hält. Bald soll es Rufus auch mit Autopiloten geben, dann führt er den Läufer völlig selbstständig beliebige Laufrouten entlang. Das zumindest verspricht der Hersteller.
Bruckners Test:
Rufus und ich sind die Helden der Stadt, als wir locker-lässig durch die City traben. Und Rufus hält sich selbst dann noch strikt ans Trainingsprogramm, als die Augen einer rattenscharfen Blondine auf uns kleben. Ganz Profi zügelt er meine Tendenzen, schnell mal einen Zahn zuzulegen. Ins Straucheln kommt er hingegen bei Gehsteigkanten, Stiegen und anderen gröberen Unebenheiten. Und seine Manövrierung verlangt ein gehöriges Maß an Sensibilität und Übung. Die mit Rufus gewählte Laufrunde sollte schon gut überlegt sein. Einfach nur ins Blaue laufen? Keine gute Idee. Na ja, er ist ja auch als Trainingsmaschine konzipiert. Sämtliche Trainingsprogramme können installiert werden, diese werden dann punktgenau demonstriert und nicht bloß auf einem Display angezeigt wie bei herkömmlichen elektronischen Trainingshilfen. Über eine Sicherheitsleine bin ich mit ihm verbunden; sobald diese gelöst wird, bleibt er sofort stehen.
Infoporn
Gewicht: 18 kg
Laufzeit im Gelände: 6-8 Stunden
Maximale Geschwindigkeit: 18 km/h
Benutzerinterface: Steuerung per Tablet- oder Smartphone-App
Navigationssensoren: GPS, Rad-Encoder, Interialsensor; Batterie entnehmbar und separat aufladbar
Preis: ab 1.875 Euro
Infos: runfun.com
Bewertung
Schwierigkeitsstufe: 1
Hände weg: Waldläufer
Passt für: Läufer mit Leistungsambitionen und Hang zum Außergewöhnlichen
Thomas Bruckner
Der gebürtige Niederösterreicher war in den 90ern Snowboard-Pro und erreichte im Weltcup Topplatzierungen. Nach dem Karriereende verlegte er sich auf das Testen von alternativen Sportgeräten.