AKUT

Funktion: eine Frage der Größe des Kleinen

Manfred Sax

Thema Fruchtbarkeit: Wenn es um Kinderwunsch geht, sind Männer mit kleinem Penis im Nachteil. Besagt eine neue Studie. Die Frage ist: Warum?

Ein Zentimeter ist nicht viel. Nur ist eben alles relativ. Vom Standpunkt eines Spermiums aus sind das Meilen. Aber bedeutet das auch, dass Spermien, deren Absender ein kleiner Penis ist, einen längeren Weg zum Ei haben – wodurch sich die Chance auf erfolgreiche Befruchtung verringert? Eine neue Studie der University of Utah, USA, würde zu diesem spontanen Schluss verleiten. Die Forscher zur Studie rekrutierten 800 fertile Männer und machten sich in einem dreijährigen Prozess ans Mess- und Analysewerk.

Resultat: Männer, die mit der Befruchtung Schwierigkeiten hatten, waren in der Tat mit einem Penis bestückt, der um durchschnittlich einen Zentimeter kleiner war als der jener Männer, die mühelos eine Schwangerschaft hinlegten. In Zahlen: Ein auf 12,5 Zentimeter erigierter Penis hat es schwer, mit 13,4 Zentimeter dagegen hast du vergleichsweise easy Kindersegen. Dumm nur, dass die nackten Zahlen wenig Licht auf die Frage werfen, warum dem so ist. Warum besteht ein Zusammenhang zwischen Penisgröße und Schwangerschaftsrate? Die Forscher aus Utah haben immerhin Vermutungen: Hormonelle Störungen, sagen sie, oder Hodenprobleme können die Ursache sein, dass sich ein Penis mit dem Wachstum nicht so sehr anstrengt. Und hast du mal Hodenprobleme, dann ist es natürlich auch so, dass deren Fähigkeit, gesunde Spermien zu produzieren, maximal eingeschränkt ist.

In der Männerwelt werden natürlich Probleme beim Kinderkriegen weniger dramatisch eingestuft als die Frage, ob „es auf die Größe ankommt“. Diese ist zeitlos aktuell, aller (weiblichen) Dementis zum Trotz. Allerdings ist es auch so, dass die in vielen Studien gestellte Frage „Wäre es Ihnen lieber, wenn Ihr Partner einen kleineren Penis hätte?“ eher selten zu positiven Antworten führt.

Studie. Size Matters, University of Utah, Salt Lake City; Foto: Getty Images