AKUT
Männerpflanze im WIENER W432 – Die Maroni
Marooni … Marooni … heiße Marooooni! Die Edelkastanie schmeckt nicht nur köstlich, sie macht sich auch im eigenen Garten gut.
Text: Sandra Bachl
Auch wer sich nicht um den nussig-mehligen Geschmack der Maroni reißt, wohl jeder hat an einem der Bratstandln im Winter schon mal welche gekauft, und sei es nur, dass man sich daran die Finger wärmen wollte. Den Rest des Jahres tauchen sowohl Baum als auch Früchte in hiesigen Breiten leider eher selten auf. Schade, weil die Pflanze mit ihren großen Blättern, der Wuchsform und weißer Sommerblüte ein echter Eyecatcher ist. Ihre Endhöhe liegt zwar bei zirka 25 Metern, aber sie wächst sehr langsam und kann auch in einem großen Topf gehalten werden. Im Sommer erscheinen kleine Kugeln, die aussehen wie grüne Seeigel, aber weiche Stacheln haben. Ungefähr ab Oktober platzt die Schale auf, und die braunen, reifen Früchte fallen herab. Wer Hunger hat, kann sie dann direkt ins Backrohr befördern und rösten.
Von der Antike bis zum Ende des 18. Jahrhunderts hatten Maroni einen immensen Stellenwert und waren für viele Menschen, in Form von Suppe oder Mehl zum Brotbacken, wichtige Nahrungsquelle. Sie haben einen hohen Gehalt an Kohlenhydraten und Zucker, was sie für Size-Zero-Models weniger geeignet macht, aber sie sind glutenfrei und enthalten viel Vitamin A. Außerdem sind sie basisch, was gegen Übersäuerung hilft. Im 19. Jahrhundert gingen die Anbauflächen aufgrund der Industrialisierung massiv zurück, steigen seit 1990 aber sukzessive wieder, da das Potenzial der Bäume erneut mehr geschätzt wird. Das Holz für den Möbelbau, die Früchte in diversen Küchen, zubereitet zu Püree, Eiscreme oder Marmelade. Sogar in der Schweinemast, weil das Fleisch der Tiere dann eine ganz besondere Note bekommt. Wer etwas Ausgefallenes mit Mehrwert in seinem Garten möchte, dem sei der Maronibaum wirklich sehr empfohlen.
Die Maroni
Preis: ab 79 Euro
Verbrauch: ab 5 Liter
Leistung: je nach Standort 4 bis 25 Meter
Motor: Castanea sativa
Treibstoff: leicht saurer Boden
Extras: sehr wärmeliebend, wächst langsam
Sandra Bachl
Die Garten- und Landschaftsgestalterin plant und realisiert pflegeleichte Gärten und Dachterrassen. Für den WIENER stellt sie Monat für Monat Männerpflanzen vor, die Jungs auch wirklich überleben. designamsee.at