Games

Benzin im Blut

Die britischen Entwickler von Codemasters gelten als eine der obersten Instanzen bei Rennspielen. Mit dem vierten Teil der populären Rennspielreihe GRID hat man die Irrwege von Teil 2 und 3 verlassen und sich wieder auf das Wesentliche konzentriert: Rennen fahren.

Text: Markus Höller

Unter der Regie von Chris Smith und Mitwirkung von Formel-1-Doppelweltmeister Fernando Alonso hat Codemasters nicht nur einen weiteren Teil der Erfolgsserie GRID veröffentlicht, sondern eigentlich ein komplettes Remake. Denn mit Teil zwei und drei schlug das Pendel entweder zu weit in Richtung Arcade oder Ultrarealismus aus – beides wurde von der Fanbase eher irritiert zur Kenntnis genommen. Folglich wurde das Konzept völlig neu aufgerollt, und so präsentiert sich GRID im Jahr 2019 als reinrassiges Rennspiel, das sich gegenüber den allzu bierernsten Mitbewerbern wie GranTurismo, Project Cars, oder DiRT abgrenzt, ohne gleich in reine Juhu-Raserei wie Forza oder The Crew abzugleiten.

Gemessen an Fakten heißt das: zwölf Rennstrecken mit unterschiedlichen Layouts, darunter Klassiker wie Brands Hatch oder ein pittoresker Stadtkurs in Havanna; eine Auswahl an unterschiedlichsten lizenzierten Fahrzeugen vom 70er-Muscle-Car bis zum Formel-1-Boliden sowie allerlei Spielmodi und ein variables Schadensmodell. Die Autos lassen sich natürlich entsprechend tunen, extreme Tüftelei à la „Reifendruck links hinten 0,2 Bar weniger“ sucht man hier aber vergeblich. Gut so. Dafür hat man als besondere Draufgabe das Sounddesign wirklich ernst genommen – wie schon bei DiRT sind die akustischen Abbildungen der Autos perfekt gelungen. Tipp für die automobile Orgelstunde: Mazda RX-7 oder Audi R8.

Beim Renngeschehen selbst spielt GRID seine Stärken aus. Was man im bis zu 16 Spieler starken Mutiplayer erleben kann, nämlich Fahrfehler, Unkonzentriertheit, persönliche Fehden, Dilettantismus oder einfach nur einen Fahrer, der gut drauf ist und alle paniert: All das kann man jetzt auch im Singleplayer mitmachen. Dank ­einer raffinierten AI, die unterschiedlichste Fahrertypen auf ­Lager hat, kommen auch noch bei jedem Rennen zufällig vergebene Multiplikatoren für die CPU-gesteuerten Fahrer dazu. Sprich: ein Skill-Boost für einen Computergegner, der einen guten Tag hat. Ein anderer wiederum fährt fast perfekt und verbremst sich in der vorletzten Kurve. Mit einem weiteren kommt es zu einer kleinen Kollision, worauf dieser Gegner zur so genannten „Nemesis“ wird und fortan beim Anblick von Player 1 sein Fahrverhalten in den Heimzahl-Modus ändert. Und so weiter. Renn-DNA pur eben. Laut Chris Smith ist es nämlich am Ende des Tages nicht wichtig, eine perfekt fahrende Perlenkette an NPCs zu überholen, um Erster zu werden, sondern vielleicht auch mal nur am kleinsten Treppchen zu stehen, dafür aber mit einem Grinsen im Gesicht an ein wirklich geiles Rennen zurückzudenken. Wir können ihm da nur Recht geben!

Wir verlosen zwei Boxed-Versionen von GRID für die PS4. Alles, was ihr tun müsst, um am Gewinnspiel teilzunehmen? Auf den Link unten klicken und die unfasslich schwierige Frage beantworten!

ZUM GEWINNSPIEL!

GRID
Entwickler: Codemasters
Publisher: Koch Media
Erschienen für: PS4, Xbox One, PC
Spieler: Single/Multiplayer
Engine: Ego