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Hans Schneeweiß – Der stille Genießer

Frauen haben den Ex-Redakteur des WIENER immer inspiriert. Erstaunlich fast, dass sein heiß erwarteter Debut-Krimi ganz ohne Sex daherkommt.

Foto: Privat

Hans Schneeweiß und eine umwerfende Beauty auf der Couch: Einst der ganz banale Alltag in der WIENER-Redaktion, sozusagen, und lang ist’s her. Schneeweiß war fürs einschlägige Thema immer offen und servierte seine trockenhumorigen Sager mit einer Stimme, die du nicht imitieren kannst. Detto die Fantasie hinter den Sagern, schwer zu sagen, wie sie befruchtet wurde, vielleicht lag es am Umstand, dass er am Tisch neben dem großen Fenster mit Ausblick auf die „Golden Time“-Sauna saß. Aber allen war klar, dass hier ein Krimiautor in spe werkte. Sein Debütroman mit Titel „Jesses Erbe“ ist jetzt am Markt, erste Leser deponieren Begeisterung, er selbst bleibt bei seinem gewohnt kühlen Understatement: „Es ist ein Krimi ohne den üblichen versoffenen zwideren Kieberer.“ Die Orte des Geschehens sind Wien und Tel Aviv, das Thema eine Sensation im Genre der Gentechnik. Aber der Sex fehlt erstaunlicherweise voll und ganz, gesteht Schneeweiß. Vielleicht beim nächsten Buch. Bleibt unterm Strich die Meldung eines Typen in seiner Timeline: „Ich kenne das Buch noch nicht, aber sehr wohl den Autor, daher muss es gut sein, ein bisschen krank, ein bisschen schräg und garantiert lesenswert.“

Foto: Dachbuch Verlag

Info. Hans Schneeweiß: Jesses Erbe, Dachbuch Verlag GmbH, Wien 2020.