KULTUR

Mirjam Bromundt – Die Vorführerin

Ein plumpes Wortspiel, weil Männermagazin und so. Sorry, Mirjam! Eigentlich heißt es ja Projektionistin. Aber trotzdem passend, denn in dieser wichtigen Position im Kämmerchen mit dem Projektor ent- und verführt sie das Kinopublikum in die Welt des Films.

Foto: Helena Wimmer

Von Sulz bei Rankweil über Wien nach Durban, Rotterdam und den Rest der Welt. Was sonst nur im Film passiert, passiert im Leben von Mirjam Bromundt mit dem Film! Nach einem abgeschlossenen Designstudium in Innsbruck, Praktika in diversen Wiener Agenturen und einem begonnenen Publizistikstudium stellte sich in der Hauptstadt bald die Frage nach einem Nebenjob. Buffetkraft im Kino schien ein angenehmer solcher zu sein, gebraucht wurde aber nur jemand am Projektor. Probiert, Blut geleckt, weitergebildet und plötzlich als gefragte Projektionistin bei Filmfestivals im In- und Ausland sowie kompetente Dienstleisterin für DCP (Digital Cinema Package, das vorherrschende digitale Kino-Vorführformat) hauptberuflich in der Kinobranche. Aber was macht eine Projektionistin eigentlich? So einiges: Kontrolle von analogem Material, entsprechendes Umspannen der Filmrollen, Synchronisierung und Ausrichtung von Bild und Ton sowie Überprüfung von digitalem Material. Set-up des Equipments, mitunter sogar Reparatur – Mirjam schwingt da auch mal gekonnt den Lötkolben. Schließlich und endlich aber ist speziell in Programmkinos und auf Filmfestivals eine Projektionistin hauptverantwortlich dafür, dass der Film exakt wie vom Regisseur gewünscht auf der ­Leinwand und somit beim Publikum ankommt. Ein verantwortungsvoller Job also, der gerade in Zeiten der geschlossenen Kinosäle aus dem Kämmerchen und vor den Vorhang geholt werden muss!

www.bromundt.at