KULTUR
Hotel Beethoven: Das ideale City-Hub in Wien
Test: Ein Kurzurlaub in der Bundeshauptstadt für Östrerreicher, immer ein lohnender Aufenthalt. Wir haben das ideale City-Hub im Herzen der Stadt dafür gefunden!
Das Hotel Beethoven im Zentrum Wiens trägt seinen Namen nicht zufällig, aber dafür mit Stolz. Denn der berühmte Komponist logierte unter anderem auch nebenan im Theater an der Wien, wo er auch seine einzige Oper Fidelio schrieb und uraufführte. Geschichtsträchtiger Boden also, von dem auch die angrenzende Papagenogasse und das denkmalgeschützte Papagenotor am Theater an der Wien zeugen – benannt nach dem Protagonisten in W.A. Mozarts „Zauberflöte“.
Doch wenngleich auch hier die großen Namen der Wiener Klassik eine Rolle spielen, ist das Hotel Beethoven alles andere als althergebracht. Im Gegensatz zu vielen einförmigen, von Ketten verwalteten Stadthotels, handelt es sich hier um ein modernes und eigentümergeführtes, erst vor wenigen Jahren von Grund auf überarbeitetes Boutiquehotel. Und so glänzt es vor allem durch exzellente Gastfreundschaft und liebevolles, durchdachtes Design.
Dieses spiegelt sich auf den insgesamt sechs Etagen wieder, die alle nach bestimmten Wiener Besonderheiten benannt und gestaltet wurden – bis in die Zimmer hinein. So ist der erste Stock den Wiener Kaffeehausliteraten wie Karl Kraus oder Stefan Zweig gewidmet, die Etage darüber der Bewegung der Wiener Secession rund um Egon Schiele und Gustav Klimt. Das berühmte Gebäude mit seiner wunderschönen goldenen Kuppel ist übrigens gerade mal 100 Meter entfert, doch dazu später mehr. Der dritte Stock dreht sich ausschließlich um Ludwig van Beethoven selbst, im vierten Stock geht es folgerichtig um das benachbarte Theater an der Wien. in der fünften Etage schließlich spielt mit Lust und Liebe in Wien – pikantes Detail dazu: noch Anfang des letzten Jahrhunderts diente das 1902 errichtete und schon bald zum Hotel umfunktionierte Haus mitunter anrüchiger Kundschaft für, nun ja, kurze Aufenthalte. Gekrönt wird das Hotel Beethoven dann von der sechsten Etage, die das Motto „Starke Frauen des Fin de Siecle“ trägt.
Eine solche starke Frau ist auch Barbara Ludwig. Sie ist nicht nur Chefin und Eigentümerin, sondern Herz und Seele des Hauses. Mit unglaublichem Einsatz und nie enden wollenden Visionen hat sie gemeinsam mit bekannten Designern eine inspirierte und herzliche Atmosphäre geschaffen. Jederzeit auch persönlich für die Gäste bei Fragen oder auch für ein Pläuschchen zu haben, gibt sie jedem Gast das Gefühl, ein Freund des Hauses zu sein. Dass ihr Nachname der Vorname des namensgebenden Komponisten ist, ist zwar Zufall, aber zu einem guten Teil auch ganz sicher Bestimmung.
Antreffen kann man die rührige Hotelchefin auch immer wieder in der hauseigenen Lvdwig Bar, die unter der fachkundigen Leitung von Barchefin Isabella Lombardo (ausgezeichnet als „Barfrau des Jahres 2021“ vom renommierten Falstaff Magazin) köstliche Signature Drinks in einem exklusiven Rahmen im holzgetäfelten Inneren oder einem lauschigen Schanigarten vor der Tür serviert. Immer wieder wechselnde Mottos und saisonale Kreationen ergänzen die Barkarte und machen die Bar auch für viele Wiener Kenner ohne Hotelaufenthalt zum beliebten Treffpunkt.
Für Städtereisende, egal ob aus dem Ausland, den Bundesländern oder sogar direkt aus Wien ist abgesehen vom Design, den hellen und frischen Zimmern, dem liebevollen Frühstück und der exklusiven Bar eine Sache besonders interessant: die Lage. Obwohl in einer ruhigen Seitengasse gelegen, ist es hier nur ein Katzensprung zu wundervollen Zielen. Der Naschmarkt mit seinen köstlichen Spezialitäten und Lokalen ist ebenso fußläufig zu erreichen wie die Shoppingmeile Mariahilfer Straße, Kaffehauslegenden wie das Cafe Sperl, die Wiener Innenstadt und Ringstraße oder der Verkehrsknotenpunkt Karlsplatz. Dies schlägt sich auch in der „Grätzelmentalität“ nieder: Zutaten für Küche und Bar kommen frisch vom Naschmarkt, sogar der Kaffee von Bieder & Maier wird in einer eigenen Hotel-Edition geröstet.
In einem leider viel zu kurzen Aufenthalt konnte ich als gebürtiger Wiener, der seine Stadt wirklich gut kennt, so ausgehend vom Hotel tatsächlich noch so einiges entdecken, das mir unbekannt war. Und, ganz nach lokaler Art auch genussorientiert im Herzen der Wiener Kulinarik, leider auch ein wenig Hüftgold mit nach Hause nehmen. Das Hotel Beethoven ist als idealer Dreh- und Angelpunkt für ein paar Tage Kunst, Kultur und Kulinarik wärmstens zu empfehlen; auch Geschäftsreisende sind hier stets willkommen und können so dem schnöden Alltag von Businesstrips entfliehen und das Flair von Wien genießen.