Sportwetten sind nicht nur zur EM und anderen großen Turnieren der Spitzensportarten beliebt. Mittlerweile haben es auch viele Randsportarten in die Wettbüros geschafft. Sogar auf eSports können Fans bei renommierten Wettanbietern ihren Tipp platzieren. Dass die Österreicher gerne für eine gute Sportwette zu haben sind, ist bekannt. Jetzt möchte ein Wiener Startup für zusätzlichen Wettspaß sorgen und hat einen Algorithmus entwickelt, der Fußballwetten treffsicherer machen soll.

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Patriotisch und sicher: So wetten die Österreicher am liebsten
Wenn wir hierzulande wetten, dann mit Herz und Seele. Zwei Aspekte sind den Österreichern beim Tippen wichtig: Patriotismus und Sicherheit.

Ersteres wird vor allem dadurch deutlich, dass Österreicher auch ungeachtet von Wettquoten und Favoritenrollen gerne und loyal auf die ÖFB-Teams setzen. „Die Österreicher wetten sehr patriotisch“, sagte Konzernsprecher Claus Retschitzegger im Gespräch mit dem ORF. „Es wird auch viel auf den Gesamtsieg von Österreich gesetzt.“ Die Buchmacher kann dieses Tippverhalten durchaus vor eine Herausforderung stellen, dass es sich auch nachhaltig auf Wettquoten und die Höhe der Einsätze auswirken kann. Abschrecken lässt sich davon aber keiner. Schließlich sind die Österreicher für ihr patriotisches Wettverhalten bekannt.

Die Liebe zum eigenen Verein ist aber nicht alles, was den Sportfans in und um Wien wichtig ist. Das Bewusstsein für Sicherheit im digitalen Raum wächst und prägt viele Entscheidungen im E-Commerce. Auch bei Sportwetten setzen die Österreicher vor allem auf renommierte Anbieter, die Themen wie Datenschutz und Zahlungssicherheit ernst nehmen. Besonders beliebt sind im Online-Bereich Wettanbieter, die seriöse Sportwetten mit PayPal ermöglichen und idealerweise ihr komplettes Portfolio browserbasiert anbieten. Vor allem die jüngere Generation der Wettfans zeigt inzwischen eine deutliche Tendenz zu Wettpartnern, bei denen eine Registrierung als Nutzer ebenso überflüssig ist wie eine Hinterlegung von sensiblen Zahlungsinformationen.

Die gleiche Generation von Nutzern dürfte auch zur Hauptzielgruppe für das Wiener Startup und seinen innovativen Algorithmus werden. Wir werfen einen Blick hinter die Kulissen von Overzyzer und das System, das Fußballwetten revolutionieren soll.

Overlyzer will Sportwetten revolutionieren
Die Webseite „Overlyzer“ ist kein ganz neuer Player in der Branche. Schon im Mai 2020 ging das Portal ans Netz. Der Firmengründung im Februar 2020 war eine mehrmonatige Betaphase vorausgegangen.

Vor etwa zwei Monaten hat das Startup, das hinter „Overlyzer“ steht, seinen Service ausgebaut und ist gemeinsam mit vielen anderen Apps für Sportfans jetzt auch im Google Play Store vertreten. Eine separate App für iOS ist bereits in Arbeit und soll in absehbarer Zeit im Apple Store verfügbar sein.

Hinter dem Wiener Startup stehen erfahrene Akteure. Gründer Daniel Mandl ist als Administrator des Austrian Soccer Board aktiv und außerdem Chefredakteur bei abseits.at. Damit bringt er die Erfahrung und das Knowhow von zwei der ältesten und renommiertesten Fußballportale des Landes mit. Zusätzlicher kreativer Input kommt von Heinz Patzelt. Der ehemalige CEO von Interwetten und Gründer von wettfreunde.net bringt wertvolle Branchenkenntnisse mit und verstärkt das Team als Wettexperte. Nachdem sein Projekt wettfreunde.net vor ungefähr drei Jahren erfolgreich an das in Dänemark angesiedelte Unternehmen Better Collective übergeben wurde, ist Patzelt wieder frei für neue Aufgaben. „Wir sind sehr glücklich, dass wir mit Heinz Patzelt einen der größten heimischen Experten in diesem Segment für unser Projekt gewinnen konnten. Er komplettiert unser Team und wir haben für die Zukunft Großes vor“, erklärt Gründer Daniel Mandl im Gespräch mit der Wirtschaftszeit. Patzelt ist als strategischer Investor bei „Overlyzer“ eingestiegen und wird sich im Bereich Content-Produktion einbringen.

Dem erfolgreichen Team stehen aktuell vier Mitarbeiter zur Verfügung, die als Softwareentwickler das nötige Fachwissen für die Umsetzung digitaler Tools und Services mitbringen. Gemeinsam hat das Startup einen bahnbrechenden neuen Algorithmus entwickelt, der Nutzern durch die Bereitstellung komplexer Informationen die Möglichkeit bieten soll, ihr Risiko bei Sportwetten zu minimieren.

So funktioniert das Tool für User
Das Tool, das hinter „Overlyzer“ steckt, ist den Machern zufolge speziell für Sportwetten entwickelt worden. Der Algorithmus, der hinter der Anwendung steckt, berücksichtigt Fußballbegegnungen aus mehr als 800 Ligen und 160 Ländern und bereitet wesentliche Informationen grafisch in Echtzeit auf. „Der Erfolg beim Wetten hängt natürlich von zahlreichen Faktoren ab“, erläutert Mandl die Vision. „Einige davon kann man selbst kaum kontrollieren. Overlyzer ist diesbezüglich das ‚fehlende Puzzlestück‘ zum Erfolg. Durch die Veranschaulichung der Spielverläufe und die Filterfunktionen können Benutzer Spiele finden, die sie normalerweise übersehen könnten, und vor allem ihr Risiko beim Wetten deutlich minimieren.“

Durch die graphische Gestaltung des Tools können Nutzer auf einen Blick erkennen, wie sich eine Begegnung entwickelt, ob der Spielstil einer Mannschaft gerade eher offensiv oder defensiv ist und welches Team gerade eher den Ton angeben kann. Besonders nutzerfreundlich ist die Implementierung umfangreicher Filteroptionen. So können sich Nutzer das Tool beispielsweise auf ihre individuellen Bedürfnisse anpassen, indem sie die Darstellung nach Spielphasen sortieren, den Ballbesitz, vergebene Karten, Ecken, Schussverhältnis oder Dominanz der Spieler und Mannschaften mit einbeziehen und auch die Quoten für Live-Wetten anzeigen lassen.

Das umfangreiche Datenmaterial kauft „Overlyzer“ bei einem externen Anbieter internationaler Rohdaten ein und lässt sich durch den innovativen Algorithmus nutzerfreundlich aufbereiten und grafisch umsetzen. Wie Mandl betont, dient das Tool lediglich einer umfangreichen und übersichtlichen Analyse der besten Wettoptionen. Eine direkte Platzierung von Wetten ist über die App nicht möglich. Es ist allerdings möglich, über direkte Verlinkungen zum jeweiligen Wettpartner zu finden.

Nutzer können über ein klassisches Abo-Modell einsteigen. Für 19 Euro pro Monat ist der Zugriff auf sämtliche Funktionen zu bekommen. Wer gleich ein Abonnement für drei Monate abschließt, kann einen Rabatt in Anspruch nehmen und zahlt nur 49 Euro für den dreimonatigen Vollzugriff. Außerdem hat das Startup Kooperationen mit renommierten Wettanbietern an Land gezogen. Wer sich direkt über „Overlyzer“ bei einem Buchmacher registriert, kann das Tool über die Webseite des Anbieters vollumfänglich und kostenfrei nutzen.

Influencer-Marketing für den Powerstart
Der Erfolg von „Overlyzer“ kann sich bereits jetzt sehen lassen. Nach Angaben der Gründer kann sich das Projekt inzwischen vollumfänglich aus dem Cashflow finanzieren. Aus mehr als 40 Ländern greifen Nutzer bereits regelmäßig auf das Analyse-Tool zu und machen von dem Abo-Service Gebrauch.

Das Marketingkonzept des Startups setzt vor allem auf modernes und wenig kostenintensives Influencer-Marketing. Besonders auf Instagram und Twitter konnte das Unternehmen bereits eine starke Community kreieren, die regelmäßig mit neuen Informationen rund um das innovative Tool bespielt wird. Die klassischen Social Media Kanäle sind aber nicht der einzige Ansatz für das Marketingkonzept. Auch der Messengerdienst Telegram ist ein Eckpfeiler der Strategie. Der große Vorteil von Influencer-Marketing liegt in der enormen Reichweite beliebter Kanäle und Akteure, die weit über die Grenzen des eigenen Landes und sogar Europas hinausgeht.

Neben dem Influencer-Marketing bedient sich „Overlyzer“ auch einiger Synergien, die sich zum Beispiel durch Kooperationen mit Fußballclubs generieren lassen. Der SK Rapid Wien ist bereits mit an Bord und soll nicht der einzige einheimische Verein bleiben, mit dem Kooperationen aufgebaut werden. Man sei, so die Gründer des Startups, immer auf der Suche nach interessanten neuen Kooperationen und bemühe sich darum, das Unternehmen durch gezielte Suchmaschinenoptimierung und die Nutzung der Reichweite einschlägiger Protagonisten einem größeren Publikum bekannt zu machen.