GENUSS

Sicilia est ­insula

Roland Graf

Sehnsuchtsinsel Sizilien – wie man authentisch die sommerlichen Klas­siker zubereitet, verrät Marinella Sammarco in ihrem Kochbuch; garniert mit Lokalkolorit und G’schichtln!

Redaktion: Roland Graf / Foto Header: Valerie Hamacher

Caponata
(Melanzani süß-sauer)

Zutaten:
(für vier Personen)
4 Melanzani
1–1,5 Liter Sonnenblumenöl
2 Zwiebeln
2 Selleriestangen
800 Gramm Rispentomaten (alternativ
700 ml Tomaten-Passata)
1 Handvoll Basilikumblätter
Olivenöl extra vergine
30 Gramm Pinienkerne
100 Gramm entsteinte schwarze Oliven
20 Gramm Rosinen (nach Belieben)
50 Milliliter Weißweinessig
50 Gramm Zucker
1 Esslöffel Tomatenmark
frisch gemahlener Schwarzer Pfeffer
Salz

Zubereitung:
Melanzani waschen, in Würfel schneiden und in ein Sieb geben. Mit Salz bestreuen und einige Stunden ruhen lassen, damit die Auberginen überschüssiges Wasser abgeben – das kann man schon am Vortag machen und das Sieb mit einer Auffangschale über Nacht in den Kühlschrank stellen. Sonnenblumenöl in einer Pfanne auf mittlerer Stufe erhitzen. Auberginen-Würfel abbrausen, trocken tupfen und im heißen Öl portionsweise rundum goldbraun braten. Mit einem Schaumlöffel herausnehmen und auf Küchenpapier abtropfen lassen.
Inzwischen Zwiebeln schälen und in Scheiben schneiden. Sellerie waschen und in Stücke schneiden. Tomaten waschen und klein schneiden, dabei die Stielansätze wegschneiden. Basilikum abbrausen und trocken tupfen. 3 Esslöffel Olivenöl in einer Kasserolle erwärmen und die Zwiebeln darin bei niedriger Hitze etwa 5 Minuten dünsten. Dann Sellerie, Pinienkerne, Oliven und nach Belieben Rosinen ­dazu ­geben und 2 – 3 Minuten ziehen lassen. Essig, Zucker und Tomatenmark einrühren, dann Auberginen, Tomaten, ­etwas Salz und Pfeffer sowie einige Basilikumblätter hinzufügen. Den Deckel aufsetzen und etwa 30 Minuten bei niedriger Hitze köcheln lassen. Vom Herd nehmen und abkühlen lassen. Die Caponata auf eine Servierplatte geben und mit Basilikum garnieren. Tipp: Das Gericht schmeckt am nächsten Tag sogar noch besser, weil der süßsaure ­Geschmack intensiver wird.

Warum kaufen?
Einfache Rezepte, die von Top-Zutaten leben (etwa der Garnelen-Salat), prägen Siziliens Küche und den Zugang der Autorin. So wird Lamm mit Pistazien oder Artischocken aufgepeppt. Oder ein Ofen-Hendl mit Kapern und Oliven zur Delikatesse.

Coolster Satz
„Da Käse teuer war, erfanden sizilianische Bauern statt­dessen Muddica, geröstete Semmelbrösel, die wunderbar würzig schmecken. Heute sind Muddica in ganz Italien beliebt“.

Weitere Favoriten
Angeblich brachten die Araber Pasta auf die Insel; so finden sich etliche Varianten: Mit Sardinen, kalt mit Thunfisch und natürlich „Pasta alla Norma“. Top: Gefüllte Calamari und hinterher eine Cassata!


Echt sizilianisch kochen. Ich zeig euch wie!
Marinella Sammarco
Becke Joest Volk Verlag, 224 Seiten, 30,80 Euro www.bjvv.de