Mode

Küken vor weissem Hintergrund

Federbällchen

Alex Pisecker

Eine Feder mit kurzem Kiel und weichen, langen, strahlenförmig angeordneten Federästen ohne Häkchen bezeichnet man als Daune (auch: Dune, Flaumfeder, Unterfeder). Auf Grund ihrer ­Beschaffenheit bilden sich im Daunenkleid wärmedämmende Luftpolster, die vor Kälte oder Hitze schützen.

Text: Alex Pisecker / Foto: Adobe Stock

Als Füllung für Bettzeug wird die Daune seit etwa 204 nach Christus verwendet. Daunen sind überaus elastisch und leichter als andere Federtypen. Sie können durch ihre dreidimensionale Struktur wesentlich mehr Luft als diese einschließen. In „cuin“ (cubic inches = Kubikzoll) wird die Bauschkraft einer Daune gemessen. Für 1 kg Gänsedaunen benötigt man 250.000 bis 400.000 Daunen. Eine Daune wiegt rund 0,002 g. Daunen fallen, ebenso wie Leder, als Nebenprodukt bei der Schlachtung an (Totrupf). Beim sogenannten Lebendrupf werden die Federn lebender Gänsen ausgerissen. Häufig wird dieser grausame Vorgang mehrmals wiederholt. Diese Methode ist in der EU allerdings streng verboten. Ungarn ignoriert dieses Gesetz (Kombination Stopfleber „Foie gras“ und Daunengewinnung). Speziell in China ist der Lebend­rupf weit verbreitet, von dort kommt ein Großteil der in Europa verkauften Daunen. Natürlich unterstützen auch Prüfzertifikate wie Global Traceable Down Standard (Global TDS) oder Downpass Standard dabei, die Lieferkette nach­zu­voll­ziehen. Polyester (PES) gilt derzeit als die gängigste Alternative zur ­Daune, da es wärmt und zusätzlich noch rasch trocknet. Das PES des 21. Jahrhunderts ist eine chemisch-technisch hoch­entwickelte Faser, die dem jeweiligen Verwendungszweck in ihren Eigenschaften angepasst werden kann. Der Anteil an recycelten Materialien nimmt hier permanent zu. Aber auch die Pflanzenwelt bietet Alternativen zur Daune. Als Beispiele sind in diesem Zusammenhang Bambus, Hanf, Kapok oder Maisfaser zu ­erwähnen.