Gewinnspiele

King Richard – Weißer Sport, schwarzer König

Markus Höller

Biopics über erfolgreiche Karrieren sind oft ein wenig platt, überhaupt wenn es um benachteiligte Minderheiten geht. Wenn man aber nicht die HeldInnen selbst, sondern die Heldenmacher im Hintergrund porträtiert, wird es richtig interessant.

Foto Header: Constantin Film

Und erst recht dann, wenn man für die Hauptrolle ein ehemaliges Hollywood-Schwergewicht gewinnen kann, nach vielen darbenden Jahren der so unverhofft wie Lazarus zurückkommt. Aber der Reihe nach. Die Zehnerjahre waren nicht gut zum Schmid-Willi, wie der ehemals freshe junge Mann aus Philly in Österreich gerne genannt wird. Einstmals höchstbezahlter Kassenmagnet und zwofach oscarnominiert, verließ den sympathischen Schauspieler ziemlich punktgenau (und damals zu Recht) das Glück mit dem furchtbaren „After Earth“. Flops wie „Suicide Squad“, „Bright“ und „Gemini Man“ folgten – man fragt sich, was sein Agent eigentlich hauptberuflich machte. Der Stern von Will Smith schien verglüht. Da kommt aus dem Nichts das Drehbuch von No-Name Zach Baylin, der ebenso recht unbeleckte Reinaldo Marcus Green übernimmt die Regie, und mit Smith als Co-Produzenten und Hauptdarsteller nimmt ein Projekt namens „King Richard“ Fahrt auf.

King Richard, das ist der Spitzname von Richard Williams: einfacher Mann, vielfacher Vater, unter anderem von zwei Töchtern namens Venus und Serena. Ja, jene beiden Schwestern aus der schwarzen Community in Compton, die sich zu den erfolgreichsten Tennisspielerinnen überhaupt mauserten. In einem bis dahin praktisch ausschließlich weißen Sport. Und das haben sie neben ihrem Talent, ihrer Disziplin und ihrer Athletik vor allem der Unbeirrbarkeit ihres Vaters zu verdanken. Der schmiedete schon im Kindergartenalter der beiden Mädels den großen Masterplan und, nun ja, behielt recht. „King Richard“ zeichnet den konsequenten Weg der Familie von den ersten „richtigen“ Tennisstunden bis zum ersten Profimatch nach. Will Smith liefert hier eine souveräne und einfühlsame Performance, die gelegentlich auch seinen typisch verschmitzten Witz durchblitzen lässt, und heimste dafür völlig verdient seine dritte Oscar-Nominierung als Hauptdarsteller ein, nebst einer weiteren als Produzent für den besten Film. Und es muss schon mit dem Teufel zugehen, wenn er diesmal nicht Big Willy Style den goldenen Onkel mit nach Hause nimmt!

King Richard
Produzent: Will Smith, Tim White, Trevor White, Drehbuch: Zach Baylin, Regie: Reinaldo Marcus Green, Hauptdarsteller: Will Smith, Aunjanue Ellis, Jon Bernthal, Verleih: Constantin Film, Start: 25. Februar 2022  

Gewinnspiel: Wir verlosen 1 HEAD Tennis-Set plus 2 Karten für das Erste Bank Open und 2 Kinogutscheine

ZUM GEWINNSPIEL!

Teilnahmeschluss: 31. 03. 2022