Archiv

PUNK IS OK

Christian Jandrisits

(Aus dem Archiv/WIENER Nummer 07/Juli 1980 – Punk Is OK) Zuschauer und Beteiligte applaudierten gemeinsam einer Mode die für viele Bewohner von San Francisco Realität geworden ist Die Modeschau endete in einem wilden und ausschweifenden Tanz, der Mannequins und Zuschauer in demokratischer Weise einbezog.

Ort der Handlung BACK DOOR, das neueste New Wave Lokal im Herzen San Franciscos. EXTREME: der Titel der Veranstaltung. MAGENTA MASON: eine von San Franciscos führenden New Wave Designer die Schöpferin des Spektakels. Als Helfershelfer bei der Präsentation ihrer kollektiven Weisheiten für die 80er Jahre fanden sich noch einige andere Designer ein:
DROITETTE, MEGGATRON, FAUVETTE und LUTHER BLUE.

Bevor die Modeschau in grellen Farben und extravaganten MakeUps und optischen Illusionen die Zuschauer zu erotisieren begann, spielten THE INFLATABLE BOY CLAMS (Die aufblasbaren Muschelbuben) einen eindrucksvollen Eröffnungsgruß.

Die Klänge, die das Spektakel begleiteten, wechselten von den elektronischen Tönen GARY NUMAN’s zu den New Waves der CLASH, zu den fröhlich vertrauten Klängen der Sechziger Jahre der Beach Boys und anderen Erinnerungen an die unbekümmerten Zeiten vor der Gegenkultur. 

1980 und stylisch …

Mini-Röcke, Netzstrümpfe, GOGO-Stiefel und elastisch enganliegende Hosen die die Mannequins zu den fröhlichen Tanzschritten der 60er vorführten, waren nostalgische Erinnerungsstücke neben den Zukunftsmotiven und SPACE AGE DESIGNS: Overalls mit Plastikschläuchen bedeckt, Kleider aus radioaktivem Material und Gasmasken von robotergleich agierenden Mannequins vorgetragen.

Sadomasochistische Darbietungen in essbarer Unterwäsche, Hemden aus Plastikeinkaufstaschen und selbst gebastelte Kreationen aus verschiedensten, sehr verdächtigen Materialien konnten die Kenner des NEW WAVE Phänomen zwar nicht mehr überraschen, trugen aber doch sehr zum Gängen des Ereignisses bei, das selbst die abgebrühtesten Gemüter und Geschmäcker befriedigte.