AKUT

ZEITREISE 1984

JELINEK, YUPPIES UND HAINBURG: Mittlerweile hatte der WIENER ein derart hohes Renommeé, das sogar spätere Nobelpreisträgerinnen für ihn schrieben, berühmt wurde Elfriede Jelineks Gerichtsreportage über den Mörder mit dem Superhirn Günter Lorenz. Einher mit der wachsenden Beliebtheit des ­Titels ging freilich auch die ­Gestaltung der Titelblätter ins Reißerische, man weiß ja: Sex sells. Also wurden Liebespillen beworben, Küsse getestet und Buddies verherrlicht. Einzig bei Hainburg sah sich der WIENER gezwungen, herzhaft politisch zu werden, folgerichtig wurde als erster Merchandise-Artikel das T-Shirt „JA ZU NEIN“ feilgeboten und auch sonst ordentlich Stimmung für die Volksabstimmung gemacht. Seinem Ruf als Zeitgeist-Scout gerecht wurde der WIENER schließlich, als er erstmals den Yuppie charakterisierte, jenen Erfolgstypen der 80er-Jahre, dessen Auftritt an gewisse Erkennungsmerkmale ­gebunden war.

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Zunächst galt es für den WIENER und seine Leser, den Bau des Kraftwerks in der Donau-Au bei Hainburg zu verhindern. Was letztlich – nicht nur dem WIENER aber auch – gelang (Bilder zum Vergrößern anklicken, keine Transkription).


Über SDI, Ronald Reagans Laserkrieg im Weltall berichtet der WIENER im Jänner:


Eine aufsehenerregende Reportage vom Strafprozess gegen den jungen, hochintelligenten Mehrfach-Mörder Günter Lorenz verfasste die spätere Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek im April-WIENER 1984:


Nicht sehr viel weiter gedreht hat sich die Welt in den letzten 40 (!) Jahren im Nahen Osten, der Nahost-Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern kochte damals bereits auf. Nach dem Massaker in den Flüchtlingslagern Sabra und Schatila in Beirut verfasste der durchaus umstrittene französische Autor Jean Genet einen israel-kritischen Text im WIENER, für den es viel Kritik hagelte.


Mit einer neuen Gesellschafts-Gattung bekam man es 1984 ebenfalls zu tun und der WIENER betätigte sich, wie so oft, als Zeitgeist-Seismograph: Die Invasion der Young Urban Professionals kam im April


Als es 60 Kilometer vor WIen noch einen Eisernen Vorhang gab und zwei Nachbarländer Österreichs sich unter dem Namen CSSR verbanden, lagen Gründe für Flucht und Asyl noch ziemlich nahe. Aus dieser Zeit stammt der Bericht über Ivo Zdarski, der mit einem Eigenbau-Leichtbauflugzeug in den Westen floh. Erfolgreich.


Bei den Februarkämpfen des Jahres 1934 starben 400 Österreicher. Einer von Ihnen war der Sozialdemokrat Koloman Wallisch. Zu seinem Gedenken 50 Jahre später gedenkt der Wiener dem Widerstandskämpfer!


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