Buch

Bernhard Kreutner – Innereien à la Carte

Ein neues Ermittlerduo, das wohl auch zum TV-Serien-Couple taugen würde, begibt sich zur Premiere gleich mal in harte Fahrwasser.

Es geht um Organhandel im großen Stil, durchgeführt von Aus- bis Einbau, wobei speziell bei ersterer Aktion eiskalt der sichere Tod des unfreiwilligen Spenders einkalkuliert wird. Ein Bombengeschäft, perfekt und bis ins letzte Detail geplant, bis plötzlich Meister Schicksal seinen Gehilfen, das Missgeschick, aussendet und die Chose beginnt, ungut für Aufruhr zu sorgen. Sogleich tritt ein Ermittlerduo, zusammengewürfelt aus zwei strafversetzten Polizisten auf den Plan, das sich erst mit unlösbaren Aufgaben richtig ausgelastet sieht. Und weil die beiden Kieberer unterschiedlichen Geschlechts sind, beginnt es nebenbei zu prickeln.

Bernhard Kreutner, Politikwissenschaftler und Philosoph mit Hang zur Präzision liefert ein durchdacht konzipiertes, gelegentlich hart an der Grenze der Glaubwürdigkeit kratzendes Erstlingswerk, mit eiskalter Handlung und ebensolchen Dialogen ab, das tatsächlich bis kurz vor Schluss unvorhersehbar und daher ziemlich spannend bleibt. Das unverschämte Eintauchen in die Untiefen der Cyberkriminalität, gewürzt mit einer Prise Geheimdienst (BVT, schau owa!) sorgt für Gruseln an den richtigen Stellen. Vielleicht liest ja hier auch wer aus der Entwicklungsabteilung von Netflix mit, der solch einen Stoff verfilmen mag. Potenzial wäre da.

Bernhard Kreutner: „Der Preis des Lebens“. 320 Seiten, Verlag: Benevento. Infos. www.beneventobooks.com

Fotos: Benevento