Meinung

Vater unser …

Was machen Väter eigentlich wirklich so? Sie verdienen meistens mehr Kohle als die Mütter, eh klar, sie werden ja nicht schwanger und die Sache mit der Karenz für Väter boomt auch nur zögerlich. Auf Grund dessen, dass die Aufzucht und Hege der Brut nach wie vor dem schwachen Geschlecht überlassen wird, entrinnen sie auch der Gefahr eines Karriereknicks. Den verursachen sie meist aus eigener Blödheit.

So eine Familie muss schließlich finanziert werden. Kein leichtes Unterfangen. Der Druck ist groß, das kann sich an und ab schon in vorübergehenden erektilen Störungen äußern.

Der Alltag mit Kindern wird geschickt vermieden – Du Schatzi, ich muss schnell noch mal in die Firma – während der reizende Teenager-Sohn bei 140 Dezibel Trash-Metal Marke Dirty Rotten Imbeciles in seinem versifften Zimmer zwischen leeren Cola-Dosen und Pizzakartons herumnerdet.

Aber es beginnt schon viel früher. Babys wickeln Väter nur, wenn Pipi in der Windel ist, das andere wird vertrauensvoll in die Hände der kompetenten Mutter gelegt. Häufig drücken sie sich vorm Besuch beim Kinderarzt – zu viele Bazillen, man könnte sich einen Männerschnupfen einfangen.

Väter versäumen auch gern die erste Ballettaufführung des Töchterchens – kann man nachvollziehen – wer will schon sein pummeliges Kind, das wie eine Knackwurscht ins pinke Tutu gepresst ist, bei einem der peinlichsten Auftritte seines noch jungen Lebens sehen – zum Fremdschämen, wirklich.

Wenn es darum geht, die Brut zur Räson zu bringen, aus welchen Gründen auch immer, wendet sich Vater vertrauensvoll mit den Worten: „Kannst du ihm/ihr bitte endlich einmal erklären, dass das so nicht geht“ an Mutter. Perfekt konditioniert schlüpft sie sofort in ihre Paraderolle „Bad Cop“ und Papi ist fein raus … und so weiter und so fort.

Aber manchmal bringen Väter den Mist raus!


Elvira Trevira
Fashion is her profession. Sie kolumniert im WIENER und bloggt unter: BLOG-MAG.NET