KULTUR

Liener – Bist du deppat, Oida?

Feister Krach im Stile von König Leopolds „Kohlhauser“, der sich widerwillig, aber letztlich doch wieder stimmig im Inertialsystem des Pop einfindet: Das ist die Debut-Single „Rosen und Mohn“ des Wiener Ex-Sängerknaben Matthias Liener.

Fotos: Liener

Die Frisur von Stefan Weber, der Pelz von Jochen Rindt, dazwischen tritt man aber auch mal im rosa Tütü auf oder in der bunten Radlfahrer-Hose, während sich die einzigartig-wundervolle Caroline Perron im Leopardendress am Sofa räkelt. Was wir hier versuchen, ist eine Bildbeschreibung ganz weniger Stile aus dem Video zu „Rosen und Mohn“, um dessen skurrilen Punk man sich aber eh erst beim zweiten oder dritten Mal Anschauen kümmern kann. Zuerst zieht einem nämlich ein Soundbrett von Mix-Genie Dietz Tinhof den Fontanellen-Scheitel, dass es nur so … ja was eigentlich? LIENER hinterlässt Hörer wie Rezipienten ratlos, bist du deppat, Oida. Dabei spielt er alle Instrumente selbst ein, intoniert Aussprache und Interpunktion von falcoesk bis bilderbuchisch und lässt ab und an auch den Morak raushängen, dass der Schizo nur so staubt. Was wir davon halten? Wir wissen es noch nicht. Auf jeden Fall mal Musik, die Ganglien bewegt. Ein eindrucksvoller Weckruf weg vom hierzulande wirklich genug abgefeierten Wanda-Pop.

LIENER „Rosen und Mohn“, eher nicht im Radio zu hören, ­daher auf: www.liener-musik.at