Ost Klub sperrt zu: Vom Turbofolk zur Weinverkostung

Eine fast zehnjährige Erfolgsgeschichte nimmt ein jähes Ende: Der Wiener Ost Klub sperrt noch im Juni zu und weicht einem gediegenen Weinklub.

Wien (APA) – Schließlich war es doch zu viel Lärm: Das Wiener Lokal Ost Klub, über Österreichs Grenzen hinaus bekannt vor allem durch Konzerte und Musik osteuropäischer Bands, muss nach Anrainerbeschwerden noch im Juni seine Türen schließen. Laut Medienberichten zog erst jüngst ein Mieter in eine Wohnung exakt oberhalb des Lokals, der offenkundig die Lärmbelastung im vorhinein grob unterschätzte. Vor allem stetige Beschwerden dieses Mieters machen dem Club nun den Garaus. Der Standort am Schwarzenbergplatz soll jedoch bleiben und zur Vinothek mit gediegener Live-Musik umfunktioniert werden, wie der „Standard“ am Dienstag in seiner Online-Ausgabe berichtete.

Seit 2005 war der Ost Klub Teil der Wiener Konzertszene, jetzt hat Geschäftsführer Matthias Angerer neue Pläne: Schon im September soll der „Weinklub“ eröffnen – inklusive ruhigerer Konzerte, einer großen Weinselektion, Speisen von heimischen Biobauern und einem begehbaren Humidor für Zigarren- und Pfeifenliebhaber. Somit bleibt auch die Musiktradition des Kellerlokals am Schwarzenbergplatz gewahrt, heißt es in dem Bericht.

Schon 1945 wurde hier – zunächst von den US-Besetzungssoldaten – ein Jazzklub eingerichtet, aus dem sich später das Blues-Lokal „Papas Tapas“ entwickelte. Weiters folgten 1961 die Kultdiskothek „Atrium“ und schließlich Ende der Achtziger-Jahre der Konzertsaal „Zugabe“ einen Stock tiefer.

Noch im Juni findet der letzte Gig statt, am 4. Juli gibts eine Abschlussveranstaltung. Der Weinklub schließlich eröffnet anfang Oktober.