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Wienerpedia: Arena Wien

Sarah Wetzlmayr

„Es gibt mehrere Bars. Speisen und Imbisse werden in der Regel nach Bedarf an aufgebauten Ständen im Freigelände verkauft. Die aus der früheren Industrie-Architektur stammenden kahlen Ziegelwände sind teilweise mit Graffiti versehen und machen den besonderen Charme der Arena aus. Auch ein weithin sichtbarer Schornstein ist erhalten geblieben. Regelmäßig wiederkehrende Veranstaltungen in der Arena sind unter anderem Roadtrip To Outta Space, Therapy Sessions, Mainframe, Eyesprung und Iceberg, Badlands Massacre, der Bandwettbewerb Local Heroes sowie im Sommer die Arena Bierwoche und das Arena Sommerkino. Bis 2013 fand auch das jährliche FM4-Geburtstagsfest in der Arena“ ©Wikipedia

Die große Jubiläumsfeier anlässlich des 40. Jahrestages der Arena-Besetzung im Oktober 2016 war bereits von der Ankündigung massiver anstehender Umbauarbeiten am Arena-Gelände überschattet. Nur ein halbes Jahr später, nach Bestätigung des Abrisses, zeugte auch schon ein von Wanda-Sänger Marco Michael Wanda und dem Cloud-Rap-Pionier und Grammy-Gewinner Moneyboy handgeschriebenes Manifest mit dem Titel „Was ist das für 1 Arena?“ am Eingang der Veranstaltungslocation davon, dass sich – genauso wie im Sommer 1976 – bereits eine Protestbewegung gegen das drohende Verschwinden der Kulturstätte formiert hatte. Mithilfe der neu konzipierten und an die Lebensbedingungen der Millenials angepassten Studie zur Überprüfung der Kompetenzen aller nach 2000 geborenen Österreicher und Österreicherinnen – „Pisa 2.0“ – wurde nämlich festgestellt, dass sich im Großraum Österreich erhebliche Defizite in den Bereichen „Youtubing“, „Instagram“ und „Pokémon-Go-Fertigkeiten“ abzeichneten, weshalb am Gelände der Arena Wien ein Trainingszentrum zur Förderung dieser Fähigkeiten entstehen sollte. In einer Presseaussendung des Bundesministeriums für Bildung wurde am 25. Januar 2017 erstmals verlautbart, dass die Grundfeste der Bildung an das 21. Jahrhundert anzupassen wären und man mit dem kompletten Umbau der Arena hier ein deutliches Zeichen setzen könnte.

Nach einer interdisziplinär-aktionistischen Musiktheaterperformance am 14. April 2017, durchgeführt von Hermann Nitsch, folgte der Aufruf zur Besetzung. Kurz darauf kam es zu Sit-ins, Lesungen, Konzerten, der Vertonung des über 40 Jahre alten Manifests von Willi Resetarits und der qualitativ hochwertigen Verköstigung durch zahlreiche Food-Trucks, die auf dem Gelände auch ohne Genehmigung Wraps, Pastrami und vegane Burger servieren konnten. Der Protest lief weitgehend friedlich ab. Ein Komitee der basisdemokratischen Gruppierung „Wandalen“, bestehend aus Marco Michael Wanda, Maurice Ernst, Voodoo Jürgens und Stefanie Sargnagel, schaffte es schließlich mit einer von Konrad Paul Liessmann verfassten Studie zur kulturphilosophischen Entwicklung adoleszenter Jugendlicher im 21. Jahrhundert, einige Mitglieder des Bildungsministeriums erneut an den Verhandlungstisch zu bringen. Dies ging, glücklicherweise anders als 1976, zugunsten der Protestbewegung aus. Nur einige Monate später trafen der Bürgermeister und die Wandalen erneut aufeinander, um die Pläne der Erweiterung der Arena in ein Zentrum für österreichische Populärkultur mit integrierter „Austropop“-Akademie zu konkretisieren. Als Unterrichtende wurden im Fach „Mundartgesang“ bereits Nino aus Wien und im Gegenstand „Körperbewusstsein auf der großen Rockbühne“ Marco Michael Wanda bestätigt.

Die Arena Wien, in Wien-Landstraße gelegen, ist ein Veranstaltungsort mit mehreren Bühnen und Räumlichkeiten, die zumeist für Konzerte und andere Musikveranstaltungen genützt werden. Geschichte schrieb die Arena Wien
im Jahr 1976: Nach dreimonatiger Be- setzung, an der sich viele prominente Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur beteiligten, wurden Teile der Arena dennoch abgerissen.