Stell dir vor es ist Germany’s Next Topmodel. Es ist die zigste Staffel, alles ist noch immer wie gehabt: also intellektuell nur bedingt beanspruchend und in vielen Aspekten durchaus diskutabel. Dramatik wohin das Auge blickt, eine strenge aber gerechte (aber schauspielerisch bedingt begabte) Heidi Klum, weinende, sich in den Armen liegende Schönheiten. Großes Gefühlskino, hier geht’s vermeintlich um Träume und Seifenblasen und Karrieren. Oder so ähnlich.

Gestern aber, Heidi Klum war ganz schockiert, protestierten Femen-Aktivistinnen gegen die Show, indem sie mit nackten Oberkörpern (“Heidi Horror Picture Show”) stand darauf, durch das Bild liefen und sofort von Securities aus selbigem gezerrt wurden. GNTM, wie die Show liebevoll abgekürzt wird, ist schliesslich ein happy place: zwar einer mit Krokodilstränen und Verliererinnen, aber immer noch ein familientauglicher Happy Place, der nicht viel an Hinterfragen zulässt. Lieber auf lustig Bruce mit Stöckelschuhen, ach, das war ja früher.

Der große Diskurs blieb natürlich auch seitens Femen aus: so protestierte man zwar mediengerecht und plakativ, gegen was man allerdings protestierte und was man forderte, wusste auch keiner so genau. So war das ganze für alle Seiten medienwirksam, und sah in aller Kürze so aus: