Film & Serie

Mitten im Berufsleben – Schauspiel-Jungstar Johannes Nussbaum im Porträt

Während seine Alterskollegen sich entspannt durchs Studium chillen, steht Schauspiel-Jung­star Johannes Nussbaum mitten im Berufsleben. Auch seine Work-Life-Balance ist nicht unbedingt die eines typischen Millennials. Aber das ist schon gut so, weiß der 23-jährige Mödlinger zu berichten.

Text: Franz J. Sauer / Foto: Hilde Van Mas

„Bei mir lief vieles andersrum. Mit 5 zog ich mit meiner Familie von Wien nach Mödling, also raus aus der Stadt. Mit 9 spielte ich das erste Mal Theater. Aber erst bei ,Diamantenfieber‘ mit Peter Kern, da war ich 16, fiel die Entscheidung, Schauspieler zu werden.“ Und da ging es auch schon weiter mit den Verkehrtheiten. Anders als andere, die sich vom Theater zum Filmschauspieler hochhanteln, startete Johannes Nussbaum seine Karriere andersrum. Drehte früh mit großen Kollegen. Wurde schnell bekannt als Serienstar der „Vorstadtweiber“ und hat aktuell, mit 23, keinen größeren Wunsch, als sich nachhaltig als Theaterschauspieler zu etablieren.

Schauspiel-Jungstar Johannes Nussbaum fotografiert von Hilde Van Mas

„Ich war in einer Theaterschau­spielschule, danach willst du einfach ans Theater. Ich bekam Lust zu lernen. Und am Theater lernst du irrsinnig viel.“ Überhaupt ­fasziniert den jungen Mann die Dynamik, die Auseinandersetzung mit den Menschen. „Ich genieße zum Beispiel das Proben, eine ­tolle Zeit, die geht mir beim Film sehr ab.“ Von einer ausgewogenen Work-Life-Balance, wie sie bei anderen Millennials höchst en vogue ist, kann Johannes ­Nussbaum nur träumen. Er lebt in Berlin, pendelt zu Dreharbeiten nach München und Wien, probt in Dresden, probt in Frankfurt. „In einen faden Arbeitstrott werde ich jedenfalls nie gelangen“, wobei den jungen Darsteller nicht einmal stört, dass man als Schauspieler auch mit 50 noch zum ­Casting eines Films geht und hofft, die Rolle zu bekommen.

Nächste Ziele? „Mein Plan mittelfristig ist es, ein fixes Engagement in einem Theaterensemble zu bekommen. Als Nächstes spiele ich in Dresden ,Das große Heft‘ und in Frankfurt ,Die Perser‘, beides Inszenierungen von Ulrich Rasche. Das ist wie große Performancekunst, von der man ein Teil ist. Großartige Sache.“

Die Fotos von Hilde Van Mas ­entstanden aus verschiedenen Launen heraus. „Wir verstehen uns irrsinnig gut, ich kann mich bei ihr voll öffnen. Wir haben ­beschlossen, immer wieder was zu machen, wenn wir Zeit haben und sich ein Treffen ergibt.“