STIL

Weg mit dem Speck!

Da war er wieder. Der gnadenlose Feiertags-Kohlenhydrate-Tsunami! Und keiner von uns hatte bislang „Zeit“ dazu, die Neujahrsvorsätze mit der Gewichtsreduktion umzu­setzen. Genug! Gemeinsam mit den neuesten Handgelenkshelferlein werden wir den Kampf gewinnen!

Text: Philipp Pelz

Eines steht fest: Auch heuer wieder wird sich die Strandfigur nicht wie ganz von selbst einstellen. Au contraire – wer nicht bald damit startet, daran zu arbeiten, wird sich auch zur Schwimmbad-Saison noch als amöboider Schwamm undefinierbarer Grenzen durch die Lande morphen. Was eh schon gut ist, wenn man es tut. Weil: Bewegung stellt idealerweise eine inte­gralen Bestandteil des Planes dar, so wie bewusstere Ernährung allerdings. Und für uns gadgetsüchtige Uhrenfreaks bergen all die ­guten Vorsätze ja zudem noch die Chance, sich nach einem neuen Alleskönner-Wecker umzusehen, der uns beim Fettabbau behände zur Seite steht.
Was sich früher mit aufwendigen, sportmedizinischen Geräten herauskitzeln ließ, kann heutzutage bequem am Handgelenk mitgeführt werden. Allerlei Sensorik ist in den klugen Teilen verbaut und misst präzise die notwendigen ­Parameter. Diese reichen etwa von Schrittanzahl, Schrittlänge, ­Geschwindigkeit, überwundenen Höhenmetern bis hin zum Puls. Gemeinsam mit körpereigenen Grundwerten wie Alter, Gewicht und Größe berechnen die mit Daten gefütterten Programme eifrig Vorschläge für weiterführende Trainingseinheiten. Der enorme Erfolg der Apple-Uhr, die technisch alle Voraussetzungen für trainingsunterstützende Maßnahmen besitzt, lässt auch andere Hersteller in diese Richtung denken. Besonders die Spezialisten auf diesem Gebiet, die mit Pulsmessern den Weg für Smartwatches geebnet haben, kommen immer mehr in Schwung und präsentieren für spezifische Sportarten entwickelte Teile. Natürlich schießen diese oft funktional über Otto Normalverbrauchers Ziel hinaus, aber helfen können sie allemal. Schauen wir uns doch die neusten Entwicklungen an.


A. Lange & Söhne 1815 Chronograph
Wenn man so möchte, dann sehen wir hier den Vertreter der ursprünglichsten Smartwatches, einen Chronographen. In diesem besonders schönen Fall erfreuen uns die Meister aus dem sächsischen Glashütte mit einem mechanischen Meisterwerk. Unzählige Einzelteile, kunstfertig bearbeitet und dekoriert, arbeiten zusammen, um die Zeit nicht nur anzeigen zu können, sondern auch zu stoppen. Der Chronograph ist mit einer Pulsometer-Skala versehen, welche die Pulsmessung deutlich vereinfacht. Gleichzeitig mit dem Start des Chronographen zählt man 20 Pulsschläge. Sind die 20 Schläge erreicht, stoppt man den Chronographen und liest an der Skala den Puls ab.

Harte Fakten:
Gehäuse aus 18 k Roségold mit 39,5 mm Durchmesser. Betriebssystem: A. Lange & Söhne Handaufzugs OS mit Chronograph und Flyback-Erweiterung.

Preis: 51.000,– Euro


Polar Vantage V Titan
Der Pionier der Herzfrequenzmessung weiß um seine Kompetenz und verwendet für das neueste Opus eigene Technologien. Die besonderen Ansprüche von etwa 130 Sportarten sind hier verinnerlicht. Generell geht man noch ganzheitlicher an das Thema Training heran, unterstützt die Uhr doch auch bei der gezielten Erholung oder etwa bei entspannenden Atemübungen.

Harte Fakten:
Gehäuse aus Titan mit glasfaserverstärktem Polymer, GPS und Glonass-Sensoren, wasserdicht bis 50 m und nach Militärnorm MIL-STD 810G getestet. Gewaltige 40 h Akkulaufzeit bei Verwendung mit GPS, sieben Tage im Uhrenmodus mit kontinu­ierlicher Pulsmessung! 46 mm Durchmesser. Pulsmessung am Handgelenk.

Preis: ab 599,95 Euro


Suunto 7
Die findigen Finnen haben sich mit der Lancierung einer echten Smartwatch durchaus Zeit gelassen. Hatte man bisher auf proprietäre Systeme vertraut, so ermöglicht das nunmehrige softwareseitige Zusammenspiel mit Android Wear OS und Qualcomm-Hardware den Zugang zu fast unendlichen Möglichkeiten. Dennoch findet man Suunto-eigene Programme für mehr als 70 Sportarten, die fleißig unsere Daten auswerten.

Harte Fakten:
Batterielaufzeit bei kontinuierlicher Smartwatch-Nutzung etwa 1 Tag, 12 h bei ständiger GPS Aktivierung, 48 h bei moderater Nutzung. Wasserdicht bis 50 m, integrierter Barometer, sporttaugliche 70 g Gewicht, Gehäuse aus verstärktem Polyamid mit 50 mm Durchmesser, diverse Bänder. Pulsmessung am Handgelenk.

Preis: 479,– Euro


Garmin MARQ Athlete
Der Spezialist für Navigationssysteme ist bereits sehr früh in das Wearables-Thema eingestiegen. Nun traute man sich eine Stufe weiter und präsentierte vor Kurzem mit der MARQ-­Serie aufwändig gebaute, kostspieligere Modelle auf dem Preisniveau einer „Tag Heuer Connected“, des bisherigen ­Anführers der Nobelpartie. Ebenfalls aufbauend auf einem proprietären OS, verfügt die Uhr über unglaubliches Wissen. Das hier beschriebene „Athlete“-Modell ist sehr weitschichtig einsetzbar und nicht so spezialisiert wie die Schwestern­modelle „Driver“, „Aviator“, „Captain“, „Commander“ und „Adventurer“. Hardwareseitig kommen hier, Noblesse oblige, Saphirglas und ein Titangehäuse zum Einsatz.

Harte Fakten:
Gehäuse aus Titan mit 46 mm Durchmesser, Saphirglas. ­Wasserdicht bis 100 m. Akkulaufzeit von bis zu 12 Tagen im Smartwatchmodus und bis zu 28 h im GPS Modus. Barome­trische Höhenmessung. Pulsmessung am Handgelenk. ­Besonders gut ablesbares Display.

Preis: 1.500,– Euro