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Die größten Hedonistinnen der Welt (+ Helmut Berger)

Das Bild des Hedonisten ist in der Regel nicht gerade ein schmeichelhaftes. Genusssüchtig, egoistisch und vor allem (und am schlimmsten): der Hedonist ist ein Mann. Aber stimmt das überhaupt? Das mit der negativen Behaftung des Begriffes sollte sowieso ein Ende finden. Und ja, auch Frauen können, dürfen, sollen und wollen Hedonistinnen sein. Im Folgenden haben wir die prominentesten Vertreterinnen dieser raren Zunft versammelt. Und Helmut Berger. Weil der darf nicht fehlen.

Texte: Franz J. Sauer / Fotos: Getty Images

Elizabeth Taylor
Schauspielerin (1932–2011)

Enttabuisierte durch ihre offen zelebrierte Affäre mit Richard Burton „unerlaubten Sex“ und verfolgte auch sonst lustorientierte Ziele mit beharrlicher Energie.


Nicki Minaj
Queen of Rap (*1982)

Stieg in einem Business zur Königin auf, das von Hedonisten nur so dominiert wird – allerdings ausschließlich von männlichen. Damit scheint der Superstar, der es nach eigenen Angaben hasst, in Schubladen gesteckt zu werden, allerdings ganz gut umzugehen. (Übrigens: Ausgesprochen wird die Dame „Minasch“, das geht raus für alle anderen alten Säcke wie mich …)


Marlene Dietrich
Schauspielerin (1901–1992)

Ließ sich ihr Lebtag lang rein gar nichts vorschreiben, am allerwenigsten von einem kleinwüchsigen Österreicher namens Adolf. Galt Jahrzehnte lang als Stilikone, küsste bereits 1930 in „Marokko“ als Mann verkleidet eine Frau. Erfand sich nach dem Krieg als Sängerin neu, in ihrem letzten Film, „Schöner Gigolo, armer Gigolo“ (1979), spielte sie unter anderem neben David Bowie.


Amy Winehouse
Sängerin (1983–2011)

Hatte bereits mit 15 fünf Mal die Schule gewechselt, weil sie auf lustfeindliche Konventionen pfiff. Was sie letztlich auch zum Mitglied im „Club 27“ machte.


Harley Quinn
Comicfigur (*1992)

Foto: DC Comics/Warner Brothers

Superkräftige DC-Heldin aus dem Batman-Universum, die sich trotz Missbrauchs durch das Incel-Arschloch Joker ihren fröhlichen Spirit nicht versauen lässt. Darf seit 2012 endlich offiziell mit Freundin Poison Ivy fix z’samm sein.


Jane Birkin
Schauspielerin, (*1946)

Fehlte spätestens seit „Blow Up“ (1966) auf keinem Film-Set mit erotisch angehauchtem Drehbuch, heiratete trotzdem den „Außenseiter“ Serge Gainsbourg und stöhnte mit ihm in „Je t’aime“ erfolgreich gegen das Establishment an.


Mata Hari
(Margaretha Geertruida Zelle)
Tänzerin (1876–1917)

Swedish actress Greta Garbo (1905 – 1990) in the title role of ‚Mata Hari‘, directed by George Fitzmaurice, 1931. (Photo by Silver Screen Collection/Getty Images)

Erlangte während des ersten Weltkriegs schnell als exotische Nackttänzerin Berühmtheit und verdingte sich bald ihrem unmäßigem Geltungsbewusstsein gemäß als Doppelagentin für die Deutschen und die Franzosen – was sie mit dem Leben bezahlte. 1930 wurde sie hinreißen von Greta Garbo (Bild) ­dargestellt, auch eine begnadete Hedonistin ihrer Zeit.


Helmut Berger
Schauspieler (*1944)

Darf als schillerndstes Role-Model des Hedonisten beiderlei Geschlechts unseren Aufmacher dekorieren. Berger suchte Zeit seines Lebens Lust und Genuss und war die meiste Zeit hocherfolgreich dabei. Selbst in den eher traurigen, letzten Jahren seiner, hm, Karriere glänzt Helmut Berger durch Extravaganzen vom Feinsten.
Seinen Lebensabend will er nun wie sein Vorbild Marlene Dietrich außerhalb der Öffentlichkeit verbringen. Wir wünschen ihm das Allerbeste!