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Was macht dein Gehirn, wenn du nicht an Sex denken willst?

Manfred Sax

Logisch: Genau dann kommt dein Kopf von Sex nicht weg. Bei religiösen Teenagern kann sich dieses Phänomen allerdings in eine Zwangsstörung verwandeln. Besagt eine neue Studie.

Foto: Adobe Stock

Befund: Religiös erzogene Teenager, denen eingebläut wird, nicht an Sex zu denken, denken ausgesprochen oft an Sex. Was per se okay wäre, Sex ist schließlich was Nettes. Allerdings wird die Sache für sie gern problematisch: Die Gedanken haben etwas Zwanghaftes. Eine vom Beit Berl College (Israel) unternommene Studie (siehe Info) enthüllt, dass religiöse Teenager unter diesen sexuellen Gedanken leiden. Die Studie basierte auf 3 Umfragen: Erstens zeigte eine Befragung von 661 Teenagern, dass religiös erzogene Jugendliche mehr sexuelle Ängste haben als ihre vergleichsweise gottlosen Kollegen. Eine weitere Umfrage bei 522 Jugendlichen zeigte, dass ­religiöse Teenager aufgrund ihrer ­sexuellen Voreingenommenheit Unwohlsein deponierten. Drittens bekundeten die religiösen Jugendlichen unter 317 Befragten sowohl geringeres Wohlgefühl, als auch einen Hang zu zwanghaftem sexuellen Verhalten. Meint Studienleiter Yaniv Efrati: „Diese Jugendlichen definieren sich als zwangsgestört, weil der Konflikt, in dem sie leben – Sexualität vs Religion –, ihnen ­negative Gefühle wie Scham und Schuld beschert.“ Es läge an den Erziehern, Sexualität gewissenhaft zu vermitteln. Klingt plausibel. Es ist nun mal so, dass ein Penis allein kein Gewissen hat.

Studie: https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/00224499.2018.1461796?src=recsys&journalCode=hjsr20&; via: IFLscience: https://bit.ly/3E7cWfX