AKUT

China: Männer müssen ­Machos werden

Manfred Sax

Neue Härte in China: Ab sofort ist „androgynen“ Boybands und „verweiblichten“ Männern der Auftritt im nationalen TV verboten. Es muss wieder mehr Maskulinität kultiviert werden, heißt es seitens der Regierung.

Foto: Getty Images

Chinas Schulen sollen wieder bewusst die Maskulinität von Buben fördern, berichtet die Zeitung China Daily. Der Plan wurde nach einer nationalen Sitzung verabschiedet, in welcher der Polit-Berater Si Zefu vor der trendigen „Feminisierung“ männlicher Teenager warnte, die Chinas Entwicklung gefährden könnte. Der umstrittene Begriff zur Sache war „niang pao“ (in etwa „Girlie-pistole“), eine umgangssprachliche Beleidigung für „verweichlichte“ Männer. Die neuen Regeln fordern von den nationalen Medien die Durchsetzung eines neuen „Schönheits-Standards“ und den Boykott „vulgärer“ Internet-Persönlichkeiten. Die neuen Regeln fanden nicht nur Befürworter. Opponenten wiesen darauf hin, dass die Welt nun mal ein farbenfroher Ort sei, warum also könnten weibliche Soldaten nicht maskulin und „nandan“ (Männer, die in chinesischen Opern weibliche Rollen spielen) nicht feminin sein? Aber das Argument, dass eine starke Wirtschaft starke Männer brauche, war stärker. Ist die Zukunft macho?

Quelle: China Daily, https://global.chinadaily.com.cn/a/202102/04/WS601b34b0a31024ad0baa71e4.html