Interview

ROCK ROCKENSCHAUB: In der Rapid-Hose Richtung Goldene Eichel

Christian Jandrisits

Superschnüffler Rock Rockenschaub liegt noch in seiner grünen Rapid-Hose im Bett seines kombinierten Wohnbüros am Wiener Brunnenmarkt, im ersten Stock eines Hauses, das seinem Kumpel Lemmy ­gehört, der wiederum im Souterrain seinen Drogenvertrieb Quattro Stazzione betreibt. Wir erreichen ihn über das Festnetztelefon, das er noch hat, im Hintergrund hört man den Privatradiosender Gosse laufen.

Interview: MANFRED REBHANDL

WIENER: Herr Rockenschaub …

ROCK: Was ist?

WIENER: Wann sind Sie heute aufgestanden?

ROCK: Ich bin noch gar nicht aufgestanden, Sie Nebochant, und ich wär noch gar nicht aufgewacht, wenn nicht jeden Tag die Abdullahs draußen vor meinem Fenster ab fünf Uhr früh das Gestänge für ihre Standeln am Markt auf den Gehsteig schmeißen würden!

WIENER: Okay.

ROCK: Ich liege noch bei Jacky, der kleinwüchsigen kongolesischen Taxifahrerin mit einem Popotschiarschi so rund und knackig wie ein saftiger steirischer Apfel. Jacky hat übrigens im Regenwandel im Kongo Klavierspielen gelernt, das Klavier hängt oben in einem Bau, eine Hexe hat es ihr beigebracht. Sie hat letzte Nacht darauf ein paar sehr schöne Blues-Hadern gespielt, wenn ich nicht gerade über sie drüber gerutscht bin. Also, was gibt´s?

WIENER: Sie ermitteln nun zum bereits sechsten Mal als Superschnüffler.

ROCK: Und dieses Mal in einem besonders tragischen Fall: Eine Jungkommunistin ist im Gemeindebau ermordet worden, tragisch, tragisch, tragisch.

WIENER: Sind Sie denn selbst Kommunist?

ROCK: Oida, wenn einer in diesem Land bei der Katholischen Kirche sein darf oder bei der schwindlichen ÖVP, dann wird sich wohl keiner darüber aufregen, wenn ich Kommunist bin! Ich meine, gegen die ÖVP und gegen die Katholische Kirche sind die Kummerln Waisenknaben und wirklich sehr sympathisch mit ihrem leichten Hang zum Wodkasaufen. Und was wäre falsch daran, wenn wir die Reichen endlich bei den Eiern packen, die Gfrastsackeln, die Oarschlöcher, die Hurnbeidln. Hinweg mit ihnen!

WIENER: Klingt gleichermaßen besoffen wie klassenkämpferisch.

ROCK: Klassenkampf now, eh klar. Wenn nicht jetzt, wann dann? Sollen wir den Oarschlochinvestoren auch noch die Gemeindebauten umhängen? Sollen wir noch größere Parkplätze für ihre Scheiß-Oligarchenautos bauen? Hubschrauberlandeplätze neben Almhütten genehmigen und eventuell noch den einen oder anderen Weinberg in Bauland umwidmen, damit die Stinksocken sich dort ihre Villen hinbauen können? Mit der Mistgabel eine in den Oarsch kriegen die von mir.

WIENER: Sie wurden in schwierigen Verhältnissen geboren.

ROCK: Schwierige Verhältnisse? Im Gemeindebau? Da hast du dich schnell der Vagina und der wärmenden Brust zuwenden können, zuallererst der von der Hausmeisterin, dann von der Jenny, der Jacky, der Hanni, der Gabi, naja.

WIENER: Sie haben auch früh Bekanntschaft mit Drogen gemacht?

ROCK: Ich hab früh den Lemmy kennengelernt, wenn Sie das meinen. Und das war die vielleicht wichtigste Begegnung überhaupt in meinem Leben. Der hat mir ja auch das Büro für meine Superschnüffler-Agentur überlassen, zu einem sehr geringen Zins.

WIENER: Ich dachte, Sie wohnen dort gratis.

ROCK: So kann man es nicht sagen, ich bring ihn ja auch einmal im Jahr zur Samenspende, und da würden andere lieber fünfstellig pro Jahr bezahlen, damit sie sich das ersparen. Können Sie sich Lemmy beim Wichsen vorstellen?

WIENER: Bitte nicht.

ROCK: Eben.

ROCK: … da geh ich dann oft mit blutigem Hawaiihemd nach Hause und muss es  zur Buntwäsche geben, aber Blut geht wirklich schwer raus!

WIENER: Dass man in der Früh aufsteht, um was zu arbeiten, haben Sie dann auch als Erwachsener nie begriffen?

ROCK: Das war mir immer zu hoch.

WIENER: Und dass es im Leben darum geht, sich etwas aufzubauen?

ROCK: Drauf geschissen.

WIENER: Einen Kredit aufnehmen und ein Leben lang abzahlen ist Ihnen nie in den Sinn gekommen?

ROCK: Lieber Kopfschuss.

ROCK ROCKENSCHAUB im Interview

WIENER: Der Gemeinschaft gegenüber Verantwortung zeigen und sich einbringen?

ROCK: Tun wir jeden Tag bei der Jolanda in ihrer Gulaschbude Hard & Heavy, wenn wir uns jeweils zwei Bier bestellen: eines gegen den Durst, und eines zum Trinken. Das stärkt den Gemeinschaftssinn, jedenfalls bis zur abschließenden Rauferei kurz vor der Sperrstunde. Da geh ich dann oft mit blutigem Hawaiihemd nach Hause und muss es  zur Buntwäsche geben, aber Blut geht wirklich schwer raus.

WIENER: Wie kommen Sie überhaupt zu Ihren Haiwaiihemden?

ROCK: Das geht Sie im Prinzip einen Scheiß an, aber es ist so: Mein Kumpel Guttmann, der Bulle, muss einmal im Jahr hinauf zum Outlet an die tschechische Grenze, wo er sich zwei Hosen und zwei Blousons kauft, in gedeckten herbstlichen Farben. Dort bring ich ihn hin im Datsun, wenn er fertig ist, gehen wir dort oben ins Puff, er zahlt, ich schieb an. Er kann ja nicht mehr anschieben, bzw. hat er es wahrscheinlich nie gelernt. Nach dem Puff fahren wir zurück, und weil er mir dann noch was schuldig ist, biegen wir am Brunnenmarkt, wo ich ja wohne, zum Abdullah, der dort seine Hawaiihemden hängen hat, 3 zum Preis von einem, da nehm ich dann 3 mal 3 Stück in allen Farben, die müssen für den Sommer reichen. Der Sommer dauert ja nicht so lange bei uns.

WIENER: Dazu die Rapid-Hose?

ROCK: Na. Dazu die grüne Original Rapid-Hose Meistermannschaft 83, gewonnen punktegleich vor der Austria, aber besseres Torverhältnis. Die Mannschaft kennen Sie? Feurer, Weber, Kienast, Panenka, Brucic, Keglevits …

Sollen wir den Oarschlochinvestoren auch noch die Gemeindebauten umhängen? Sollen wir noch größere Parkplätze für ihre Scheiß-Oligarchenautos bauen?   Mit der Mistgabel eine in den Oarsch kriegen die von mir.

(Rock Rockenschaub, Mai 2022)

WIENER: Jaja, schon gut. Auf Ihre Beine sind Sie besonders stolz?

ROCK: Zurecht. Ich hab wirklich schön, gebräunte, dicht behaarte Beine, nicht wahr, Jacky? Jacky? Na, die schläft, glaub ich. Da kann ich auch erzählen, dass letztes Jahr drüben in Neu-Brasilien, wie ich ermittelt habe, eine bronzefarbene Göttin zu mir gesagt hat, dass ich hervorragende Beine habe, und dass die Rapid Hose ausgezeichnet mit meinem Hawaiihemd harmoniert.

WIENER: Das ist Ihnen wirklich wichtig?

ROCK ROCKENSCHAUB: Gibt es Schöneres?

WIENER: Wie sind Sie zum Psychotherapeuten Kubelka gekommen?

ROCK: 1997 nach einer Wirtshausschlägerei bei der Jolanda. Mein Anwalt, der Herschel, der Jude, hat die Richterin überzeugen können, dass es billiger für das Staatsganze ist, wenn sie mich in ein Aggressionstraining schickt anstatt ins Häf’n. Der Dr. Kubelka, wie er damals noch geheißen hat, hat einen diesbezüglichen Vertrag mit dem Staat gehabt, und so bin ich zu ihm gekommen. Naja, billig war er am Anfang nicht, aber bald hab ich wiederum ihn überzeugen können, dass es gescheiter für uns beide ist, wenn wir während der einen Stunde, die ich in der Woche zu ihm hab müssen, dem Lemmy sein Gras rauchen, das Origano Speziale, das er damals angebaut hat. Und bald hat er alle das Gras puffen lassen, die zu ihm gekommen sind, und hat dafür Geld verlangt, da hab ich schon längst Ku zu ihm gesagt. 

WIENER: Er passt eigentlich gar nicht zur Partie in Ottakring.

ROCK: Na, gar nicht. Der trägt ja Wildlederschuhe, und wenn es regnet einen Trenchcoat. Aber leiwand ist er schon auch. Kennen Sie sein Buch „Die Hängende Spitze“? Ist über einen Goalgetter, der impotent ist. Ich hab’s nie gelesen, aber es soll gut sein. Rapidler jedoch kann der Goalgetter keiner gewesen sein, ein Rapidler ist nie impotent.

ROCKENSCHAUB & REBHANDL/Exklusiv WIENER Interview

WIENER: Wie schaut’s bei Ihnen heute aus mit den Ladys, apropos impotent?

ROCK ROCKENSCHAUB: Naja, schaun’S: Mittlerweile kann ich mir manchmal sogar vorstellen, dass ich lieber ein Bier trink als dass ich über eine drüber rutschen muss. Früher war das ja fast, wie soll ich sagen: Ein Zwang. Nix Akrobatisches, immer gemütlich, aber halt regelmäßig. Jetzt bleibt die Hose auch oft tagelang ohne Druck von innen, und das ist auch gut so. Aber impotent? So würd ich das nicht nennen. Eher zur Ruhe gekommen.

WIENER: Mit 55? Bravo. Gab’s eine große Liebe in Ihrem Leben?

ROCK: Wenn ich’s laut sagen kann? Also gut, die Jacky schläft ja eh grad, glaub ich. Die große Liebe war sicher die Happiness, die ja im Pink Flamingo als Hure gearbeitet hat, bis sie sich mit dem Installationsbetrieb selbständig gemacht hat. Da war ich noch nicht impotent, also … da war ich noch sehr aktiv mit der Happiness, wenn sie in der Früh die Nachtschicht beendet hat und ich nach den ganzen türkischen Fernfahrern noch zu ihr ins Separée geschlüpft bin, Tigerfellbezugbett, sie mit Beinen so lang wie die Donau. Also die Happiness …

WIENER: Sie stehen auf den afrikanischen Typ?

ROCK: Mehr als auf die mit Damenbart aus dem Iran, die was es ja auch gibt. Oder welche, die auf der Schulter so viele Haare haben. Ganz schlecht: Haare auf der Brust. Nicht zum Aushalten: Moos auf der Schiene.

WIENER: Was?

ROCK: Moos auf der Schiene!

WIENER: Was soll das heißen?

ROCK: Denk nach, Depperter! 

WIENER: Eine behaarte Scham?

ROCK ROCKENSCHAUB: So kannst es auch nennen, du Kuttenbrunzer!

WIENER: Ist das Ihre Angst vor dem Weiblichen, dass Sie die Scham nur rasiert genießen können?

ROCK: Ist es so, dass du unbedingt eine Watsche mit Fuß haben willst, weil du gar so deppert fragst?

WIENER: Anderes Thema: Willy, das Schwein.

ROCK: Mein Lebensmensch, kann man sagen. Wäre ich nicht damals vor 40 Jahren zu ihm ins Dirty Willys Swedish Pornhouse gestolpert, wie er zum ersten Mal Jack Schleck im Programm gehabt hat, wäre mein Leben nicht so schön verlaufen. Er hat mich ja dann gleich als Laufbursche eingestellt, zum Taschentücher wegräumen im Vorführsaal, zum Sportgummi nachräumen, zum Plakate aufhängen. Was ich für schöne Plakate aufgehängt habe! Jack schleckt auf! Jack schleckt zurück! Jack schleckt 13! Jack schleckt sie alle!, was die Fortsetzung von Jack schleckt 13 ist. Aber auch die ganzen Filme mit Big Mama Mia in der Hauptrolle, die sich Guttmann so gerne anschaut; oder mit Immanuela Cunt in der Hauptrolle, die ich mir so gerne anschaue. Oder mit Friedrich Schwegel in der Hauptrolle, oder mit Ziggy Joy in der Hauptrolle. Der spielt immer in Psychopornos mit, die sich Kubelka so gerne anschaut. Wobei, nicht jeder Film bei Dirty Willy war gut. „Fick der reinen Vernunft“, haben sie den schon mal gesehen?

WIENER: Nie.

ROCK ROCKENSCHAUB: Ein übles Machmerk, in dem nur geredet wird, nur geredet! Können Sie sich das vorstellen? Die reden, bevor sie ficken, die reden beim Ficken, und nach dem Ficken reden sie erst recht. Wer soll das aushalten?

Ich lehne die Menstruation entschieden ab! 

(Rock Rockenschaub, Mai 2022)

WIENER: Sie reden ja selbst ganz gern.

ROCK: Wenn ich gefragt werde. Also frag!

WIENER: Jack Schleck selbst war auch Ottakinger.

ROCK: So ist es. The one and only, der es aus Ottakring in die Welt hinaus geschafft hat, bis in die Pornoindustrie von Burbank, California, wo er dann letztlich elendiglich am Zungenkrebs zugrunde gegangen ist. Kein schöner Tod für einen, der so gern geschleckt hat.

WIENER: Sie selbst schlecken auch gern?

ROCK ROCKENSCHAUB: Je älter ich werde, desto ‚lieber. Allerdings …

WIENER: … ohne Moos auf der Schiene, ich weiß.

ROCK: Dann ist es ja gut. 

WIENER: Mit Lemmy vestehen Sie sich auch nach all den Jahren noch?

ROCK: Was gibt’s mit dem nicht zum Verstehen? Der redet fast nichts, ist also praktisch die ideale Wesensform, die ein ideales Zusammenleben erst ermöglicht. Die eine oder andere Dame … naja, das darf man ja heute nicht mehr sagen, aber wenn einmal eine … wie gesagt, das darf man ja nicht mehr sagen, jedenfalls wäre ich bei der einen oder anderen vielleicht länger geblieben, wenn sie … 

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WIENER: Sagen Sie’s.

ROCK: … auch einmal den Mund gehalten hätte, anstatt dauernd zu fragen, was ich gerade denke! Wie kommen die Ladys eigentlich immer drauf, dass wir was denken? 

WIENER: Man könnte denken, Sie lebten mit Lemmy glücklich wie in einer glücklichen Ehe.

ROCK: Kein Kommentar.

WIENER: Haben Sie eine Meinung zum Thema Diversität?

ROCK: Zu welchem Thema?

WIENER: Na gut. Empfinden Sie manchmal als Frau?

ROCK: Empfinde ich machmal als was?

WIENER: Als Frau. Haben Sie manchmal das Bedürfnis zu
menstruieren?

ROCK: Also, das ist ja ungeheuerlich, was Sie da fragen. Ich lehne die Menstruation entschieden ab!

WIENER: Haben Sie am Ende Angst vor Geschlechtsverkehr mit Frauen während ihrer Periode?

ROCK: Angst? Ich hab vor gar nichts Angst. Aber was Sie da gerade gesagt haben … Periode und so! Ich brauch jetzt einen Schnaps.

WIENER: Der wievielte heute?

ROCK ROCKENSCHAUB: Der geschätzt vierte ­Becher.

WIENER: Und es ist erst elf.

ROCK: Gut, dass Sie mich erinnern. Um die Zeit brauch ich längst meinen zweiten Joint. Hat mir der Hausarzt empfohlen.

WIENER: Treffen Sie manchmal noch Darjeeling Silke hier in der Gegend?

ROCK: Den Hungerhaken, der aus Tirol zugewandert ist und da um die Ecke Tee verkauft hat? Na, die hab ich schon länger nicht mehr gesehen. Es heißt, sie hat sich von ihrem Griffelschwinger vom Schmetterling getrennt, nachdem der auch ständig bei Lemmy eingekauft hat und sich bei ihm unten auf der Couch weggeschossen hat. Irgendwann aber hat er aufgehört, beim Lemmy zum Einkaufen, da hat er auf einmal gesagt, er traut seinem Zeug nicht mehr, und er wartet auf das Todhaschisch, oder irgendsoeinen Scheiß, den er dahergeredet hat. Ist auf einmal mit seiner Klangschale dahergekommen und hat beim Lemmy unten im Kreis getanzt, weil er gemeint hat, er muss dort unten den Teufel austreiben. Das kommt raus, wennst du eine Tirolerin heiratest.

Superschnüffler Rock ­Rockenschaub ermittelt zum 6. Mal im Hawaiihemd.

WIENER: Ist die Ehe mit einer Frau für Sie noch ein Thema?

ROCK: Naja, ich sag’s ehrlich – je schneller ich auf das Siechenheim Goldene Eichel zusteuere, desto wichtiger wäre es mir, dass mich dort auch eine besucht. Von mir aus soll sie im Gegensatz kriegen, was ich habe …

WIENER: … den mintgrünen ­Datsun 280ZX?

ROCK: Den natürlich nicht!

WIENER: Die grüne Rapid Hose?

ROCK: Die natürlich auch nicht!

WIENER: Die grünen Hawaiihemden?

ROCK: Doch nicht die Hawaii­hemden!

WIENER: Aber sonst haben Sie doch nichts.

ROCK: Und die Carrera Brille? Die Espandrillos? Den handlichen Revolver? All das könnte sie kriegen, wenn sie nur in der Zeit des Abschiednehmens von dieser schönen Welt bei mir am Bett sitzen täte.

WIENER: Mit Cash schaut es nicht so gut aus?

ROCK: Wenn die von dem gschissenen Radio Gosse endlich mich einmal anrufen täten und mich fragen, welchen Sender ich gerade höre, dann könnte ich 300 Euro gewinnen, und das wäre nicht nichts! Aber glaubst, die rufen mich einmal an?

WIENER: Werden Sie die Jacky fragen, ob sie Sie heiraten will?

ROCK: Die Jacky, ganz ehrlich, ich glaub die scheißt auf mich. Die liegt grad nur neben mir und schläft, glaub ich, weil sie mir den letzten Hunderter aus der Tasche gezogen hat. Die lebt glücklich und zufrieden drüben in Bratislava mit dem Lovegod zusammen, der, wie Sie vielleicht wissen, zwar mein Brotha ist, aber nicht mein brother, und der ein bisserl mehr Goldzähne hat als ich, was sie leider schwer beeindruckt hat. Am Ende, das wissen Sie ja, geht es bei den Ladys, auch wenn es mit sportlichem Geschlechtsverkehr anfängt, doch immer nur ums Geld. 

Superschnüffler Rock ­Rockenschaub ermittelt zum 6. Mal im Hawaiihemd. Diesmal wird er in den George-Washington-Hof im 10. Bezirk gerufen, wo ein junges Mädchen ermordet wurde – eine Jungkom­mu­nistin. Ausgerechnet am Ersten Mai halten ihn die ­Ermittlungen davon ab, in Richtung Rathaus zu marschieren und am Weg dorthin das eine oder andere Bier zu trinken. Ein Krimi über rote Fahnen, reiche Säcke und ein korruptes Wien. Wieder mit dabei: Lemmy der Drogendealer, Kubelka der Psychofuzzi, Willy das Schwein und Herschel der Jude. „Zum Klassenkampf bitte nach links, erste Türe raus, jeder nur eine rote Fahne!“