GENUSS

T wie Topinambur

Die botanische Verwandtschaft wird im Synonym „Erdsonnen­blume“ klar. Doch die Duftentwicklung ist ­eigen.

Redaktion: Roland Graf / Foto:

Die Farben des Korbblütlers, der im Herbst Saison hat, variieren – von gelb-weiß bis rötlich gibt es die Knollen. Wie die Kartoffel kam auch Topi­nambur im 17. Jahrhundert aus Amerika nach Europa, die gelben Blüten zeigen ebenso wie der botanische Name „Helianthus tuberosus“ die Verwandtschaft mit der ­Sonnenblume („Helianthus ­annuus“) an.
Topinambur weist zwar ­einen recht geringen Kalorienwert auf, der Anteil an Ballaststoffen liegt aber sechsmal so hoch wie bei Erdäpfeln. Vor ­allem das nicht verdauliche ­Inulin (ohne „s“) macht es dem Darm schwer. Der britische ­Autor Stefan Gates, der sich in „Fartology“ der Wissenschaft des – pardon! – Schases widmet, erklärte das Gemüse daher zum „Fartiest Food“. Die gastreibende Wirkung ist enorm, allerdings auch das ­kulinarische Potenzial: Neben der Schaumsuppe hat sich die Kombination von Pürees oder geschmorten Knollen der Topinambur als Küchenklassiker erwiesen. Heinz Reitbauer im „Steirereck“ kombiniert die gerösteten Stücke mit Amur-Karpfen, im Wiener „Buxbaum“ reicht man sie als Beilage zum Saibling.