Wenn einem Künstlerinnen-Kollektiv, das sich rein zufällig aus den zur Zeit angesagtesten wie talentiertesten und nebenbei wunderbarsten Schauspielerinnen des Landes speist, ein Lockdown widerfährt, ­entstehen dabei offensichtlich ganz wunderbare Dinge.

Fotos: Peter Mayr

Sechs junge Damen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, müssen von Amts wegen an einer Maßnahme teilnehmen. Frau Dr. Novak ist die Leiterin des G’sturls, das unter Einhaltung aller behördlichen Auflagen (uEabA) freilich online stattfinden muss. Allerdings: Weder leitet Frau Dr. N. irgend­etwas, noch kennt sie jemand. Und was überhaupt ist eine Maßnahme? So viel zum geheimnisvollen Plot der ersten, österreichischen Comedy-Webserie in Corona-Zeiten. Über sechs Episoden erstreckt sich eine Symphonie des kakophonisch orchestrierten Chaos, das nicht nur ab der ersten Sekunde unterhält, sondern auch wahrlich großartige Pointen bringt. Und zwar nicht im anstrengenden Ein-Gag-jagt-den-anderen-Stakkato, sondern in feinen Portionen, eklektisch platziert. Allesamt von den großartigen Darstellerinnen, die hier einen großen Wurf gebracht haben – und das nicht nur darstellerisch. Denn weil ja Corona war, standen auch keine Kamerateams und ähnliches zur Verfügung. Also griffen die Damen höchstselbst zu Kamera und Schnittcomputer, entwarfen ein Drehbuch per Zoom und kümmerten sich auch sonst um einen Blumenstrauß an Dingen, für die sonst ganze Produktionsfirmen zuständig sind.

Ein Quotenhit, möchte man meinen. Tatsächlich waren die Zugriffszahlen seit 2. Juni ansehnlich und fein sechsstellig. Wir meinen allerdings: „Die Maßnahme“ verdient sich ein Millionenpublikum, spätestens mit der nächsten Staffel, die für den baldigen nächsten Lockdown geplant ist … ok, das war jetzt nicht lustig.

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Bei den Protagonistinnen handelt es sich um die großartigen Claudia Kottal, Anna Kramer, Constanze Passin, Alev Irmak, Suse Lichtenberger und Laura Herman, aufgezählt im Uhrzeigersinn von links oben weg. Die Präzision und Eleganz, mit der jede der Schauspielerinnen ihre Rolle (unten: Margarete, Ricky, Mia, Elke, Sabine und Jenny, ebenfalls im Uhrzeigersinn, allerdings von links oben weg) interpretierte, hat tatsächlich Weltniveau. Die Musik zu dem ganzen steuerte, nicht minder großartig, Clara Luzia bei.
Es empfiehlt sich nun, da alle Folgen der ersten Staffel online sind, alles auf einmal zu bingen, spätestens dann lechzt man nach der nächsten Staffel. Und an die lieben Serien-Einkäufer der ­diversen Sender oder Streaming-Plattformen: Schnell zugreifen, wir stellen gerne Kontakt her.

Die Maßnahme. Webserie in sechs Folgen, online unter: diemassnahme.com