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Zahlen, bitte! – Weltuntergangsprophezeiungen

Jakob Stantejsky

Hurra, die Welt geht unter! Oder doch eher schluchz–buhu? Egal. Fest steht, dass wir Menschen uns gerne daran versuchen, die Apokalypse vorherzusagen. ­Bisher leider erfolglos. Oder eben glücklicherweise.

Text: Jakob Stantejsky / Foto: Getty Images

1969 sollte im großen Rassenkrieg die gesamte Menschheit ausgelöscht werden, so Charles Manson. Als die vier Reiter der Apokalypse identifizierte der Amerikaner die Beatles, deren Songtitel „Helter Skelter“ er direkt als Begriff für den Untergang übernahm.

Den 31. Dezember 999 machte Papst Silvester II. als Tag der Apokalpyse aus. Die Folge war grassierende Hysterie und Panik. Der Papst verkündete dann, seine Gebete hätten den Weltuntergang verhindert. Also alles wieder gut.

26,7 Kilometer ist der unterirdische Ringtunnel des CERN-Teilchenbeschleunigers lang. Kritiker sagten für die Inbetriebnahme am 10. September 2008 die Apokalypse durch schwarze Löcher voraus.

3797 – bis in dieses Jahr reichen die Prophezeiungen des Nostradamus. Komisch, dass dazu für das Jahr 1999 auch eine Weltuntergangsvorhersage gehörte. Da stimmt doch irgendwas nicht.

3 Versuche gönnte sich Martin Luther. Als es weder 1532, noch 1538 und auch nicht 1541 geworden waren, sah er von weiteren Terminvorschlägen ab.

1524 sollte es das mit der menschlichen Zivilisation gewesen sein. Eine Konjunktion im Tierkreiszeichen der Fische deuteten Astrologen damals als Bringer verheerender Überschwemmungen.

791.200.000 Dollar spielte Roland Emmerich’s Mayaprophezeiungs-inspiriertes „2012“ in den Kinos ein. Der Film wurde 2009 veröffentlicht – im Angesicht eines drohenden Weltuntergangs sollte man eben finanziell noch gescheit vorsorgen.

1 Stiefel reden“ ist eine Redewendung, die auf den im 16. Jahrhundert tätigen Pfarrer Michael Stifel zurückgeht. Der hatte sich durch selbstgebastelte Zahlensysteme ausgerechnet, dass die Welt am 19. Oktober 1533 um 8 Uhr morgens untergehen sollte.

5 mal schon hätte die Welt laut den Zeugen Jehovas untergehen sollen. 1874, 1914, 1925, 1975 und 2000 waren die angesetzten Termine, die nie wahrgenommen wurden.

1.000 Mitglieder in etwa hatte die Sekte Fiat Lux zu ihrer besten Zeit um 1990. Gründerin Uriella sagte die Apokalypse mehrfach voraus, lag damit aber stets falsch.