AKUT

Minister für zwei Tage

Sarah Wetzlmayr

12-Jähriger macht sich zum Premierminister Australiens

Plötzlich Premierminister!

Als Kind hat man ja schon manchmal eigenartige Berufswünsche – von Müllmann bis Fußballspieler ist meistens alles dabei. Ein australischer Teenager hat größere Ziele, er will Premierminister werden und machte sich deshalb einfach zu einem. 

von Sarah WetzlmayrWenn ein australischer Premierminister mehr als ein Jahr im Amt bleibt, ist das für australische Verhältnisse schon eine halbe Ewigkeit. Dass es jetzt mal wieder Zeit für einen Regierungswechsel ist und sich der aktuelle Premier Malcolm Turnbull getrost wieder aus der Regierung verabschieden könnte, hat sich der nur 12-jährige Australier Orley Fenelon gedacht und sich selbst für zwei Tage zum Premierminister gemacht. Auf der Plattform, die mehr Wahrheit und Wissen verpricht, als die Realität selbst – auf Wikipedia. Für manche Australier, die während dieser knappen Zeitspanne zufällig über die Wikipedia-Seite gestolpert sind, war es vermutlich gar keine große Überraschung – Konstanz ist für die Inselbewohner sowieso ein Fremdwort.

Eigentlich nur als „Lausbubenstreich“ gedacht, hatte sich Fenelon so viel plötzlichen Fame gar nicht erwartet. Das Ausmaß der Aktion wurde ihm erst bewusst, als unter anderem auch die Huffington Post über seinen Streich berichtete und erst recht als er seinen eigenen Hashtag #OrleyforPM2017 bekam. Damit war sein, zumindest kurzfristiger, Internetfame besiegelt.

„I was just bored and it was a running joke among friends. We came up with the joke of fooling around with the prime minister. Me and a couple of friends were editing Wikipedia pages and it kinda went from there“

Möglicherweise hat der 12-Jährige tatsächlich Ambitionen in diese Richtung. Gedanken darüber gemacht hat er sich jedenfalls bereits – so würde er zum Beispiel Kebab als Nationalgericht einführen (aus Känguru-Fleisch?). Klingt so, als könnte er mit diesen großen Innovationsgedanken auch in den USA kandidieren. Beinahe genauso schnell wie sein Name wieder aus dem Wikipedia-Eintrag gelöscht wurde, sperrten Wikipedia-Aufsichtsorgane aber seinen Account auch wieder. In Interviews hat er jedoch versprochen weiter durch das Internet zu trollen – „dieses war der erste Streich, doch der zweite folgt zugleich“.

In den USA hätte er trotzdem vielleicht bessere Chancen – da wurde 2013 doch auch ein Vierjähriger Bürgermeister des Dörfchens Dorset. Nothing is impossible!Foto: Twitter