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Billy Bragg – Der letzte Working Class Hero

Der Maverick aus Essex wollte nie ein neues England, aber immer eine neue Regierung. Wie der Punkbarde sich das vorstellt, erzählt er in seinem neuen Buch „Die drei Dimensionen der Freiheit“.

Foto: Getty Images

Bei Billy Bragg, seit seinem Hit „New England“ ein Name von Welt, weißt du nie, wo der Punkmusiker endet und der politische Aktivist beginnt. So soll es auch sein, sagt der in Essex geborene und heute an der englischen Südwestküste heimische Barde, dessen Ehrgeiz es mal war, allein mit Gitarre lauter zu sein als die Punkband The Clash, seine Idole. Seit den 1980er-Jahren ist Bragg selten weit weg, wenn es irgendwo politisch brutzelt. Allgegenwärtig bei Charity-Gigs für die Bergarbeiter anno Margaret Thatcher. Einsamer „Give Peace A Chance“-Rufer in der Betonwüste von Tokio, als er 1985 anlässlich „40 Jahre Hiroshima“ einem Häuflein aus kaum 100 Demonstranten voranschritt (berichtete unser Mann in Tokio). Gegenwärtig hat es ihm der Neoliberalismus, der die Politik ausgehöhlt hat, ziemlich angetan. So sehr, dass er nun auch den Schriftsteller in ihm entdeckte. Sein Anfang 2020 auch in deutscher Sprache erscheinendes Buch „Die drei Dimensionen der Freiheit“ soll ein „politischer Weckruf“ sein, was sonst? Persönlich präsentiert im März in Berlin. Die Klampfe wird selbstverständlich nicht fehlen.

Billy Bragg: Die drei Dimensionen der Freiheit, bei Heyne Hardcore; persönliche Präsentation in Berlin am 11. 3. 2020; Original: The Three Dimensions of Freedom, 144 Seiten, ab 20. 1. 2020 bei Heyne Hardcore.