AKUT

Das ABC der Millennials

Anneliese Ringhofer

Sie sind die smarteste Generation der Geschichte – und die ängstlichste. Es ist nicht leicht, Millennials zu verstehen. Aber man kann es versuchen. Von A bis Z.

Text: Manfred Sax

(Zu den Buchstaben nach unten scrollen)

Am letzten Samstag im August ging mir ein Licht auf. Ich kam abends noch mal in die Redaktion, und da saß einer dieser Jungs am Rechner, Mitte zwanzig und smart und habituell auf zwei Monitoren unterwegs, kurz: genau, was ich brauchte. Manchmal brauchst du so einen Typen, dessen Bart die richtige Länge hat, der nicht geile Musik hört, sondern einen „Sound“, der „catchy“ ist und der dir vor allem im Internet weiterhilft, wenn du dich verirrt hast, weil er so fabulös „connected“ ist. Hey, kannst du mir einen Piraten für die Premier League finden, fragte ich, es läuft gerade ein Spiel. Geht nicht, sagte er, denn außerdem läuft „der Fight“. Dann schalte das Match doch auf den zweiten Monitor, sagte ich. Aber das war auch nicht möglich, dort war ein Twitter-Stream los, den er unbedingt brauchte. Seltsam, der Junge war an sich die Hilfsbereitschaft in Person, normal.

Der Fight“ war ein Boxkampf, was heißt Kampf, es kam mehr wie die Prügelei zweier Besoffener rüber. Sie hießen Logan Paul und JJ Olatunji alias KSI. Nie gehört, sagte ich, und der smarte Junge lächelte milde, wie du im Zoo lächelst, wenn du ein Tier erspähst, von dem du glaubtest, es sei ausgestorben. Zwei Mega-Celebrities, wurde ich aufgeklärt. Junge YouTube-Superstars mit je fast zwanzig Millionen Followers, die einander in den ­vergangenen Monaten per „Vlogs“ (siehe „V“ weiter unten) heftig ­beflegelt und daher beschlossen hatten, den Konflikt „wie Männer“ auszutragen – im Boxring. Das größte Internetereignis aller Zeiten, tönte der smarte Junge. Faszinierend. Und so lief also „der Fight“ am großen Monitor und daneben eine Textschleife, die der smarte Junge gelegentlich aufgeregt kommentierte („schon 800.000 Pay-per-view-Kunden!“ oder „sie ­haben jetzt fünf Millionen Dollar gemacht!“), wenn auch nicht für mich, sondern für einen Freund, der in seinem Kopfhörer nistete. Und jetzt war auch klar, warum er den Twitter-Stream am zweiten Monitor brauchte: Dort wurde über den „Fight“ zeitgleich heftig geshitstormt, weil die beiden YouTube-Superstars außerdem riesige Arschlöcher waren, wie mir der smarte Junge glaubhaft versicherte. Wie gesagt: Es ging mir ein Licht auf. Das war sie also, diese andere Welt. Die Welt der Millennials.

Wie soll man einem Millennial rational erklären, dass Donald Trump der Präsident der Vereinigten Staaten ist? Na eben, das ist unmöglich.

Versteh einer die Millennials, das ist nicht leicht, sie sind mit den Alten nicht communicado. Man kann ihnen nichts mehr erzählen, sie wissen alles, der omnipräsente Info­stream, you know. Man kann auch nicht den inneren Daddy raushängen lassen, so auf „mein Kind, ich übergeb dir den Planeten“, das wär nicht clever, ist ja alles am Arsch. Die Eiskappen von den Polen geschmolzen, das Essen voll mit Chemikalien, Arbeitslosigkeit überall, der Job von gestern ist heute eine App. Wenn du Kinder hast, müssten sie dich eigentlich hassen, wegen des globalen Zustands, in den sie hi­neingeboren wurden. Wie sollen sie damit fertig werden, wenn du nicht weißt, was du sagen sollst, weil der Zustand dir selber ein Rätsel ist. Wie kannst du rational erklären, dass Donald Trump der Präsident der Vereinigten Staaten ist? (1) Na eben, das kannst du nicht. Zumal der typische Millennial smarter ist als du. So sieht es jedenfalls der wunderbare Komiker (und Babyboomer) Dylan Moran.

Comedian Dylan Moran on the state of the world

Comedian Dylan Moran shares his unique spin on the state of world affairs🌎📣Edinburgh FestivalsBBC at the Edinburgh Festivals

Gepostet von BBC Radio 5 live am Mittwoch, 15. August 2018

Millennials also. Man nannte sie mal „Echo-Boomers“, weil sie die Kinder von Babyboomern (siehe „B“) sind, die in den 80er- und 90er- Jahren vergessen hatten, dass Sex zu Nachwuchs führen kann. Später erfand der Marketingriese Ad Age den Begriff „Generation Y“, weil zuvor die „Generation X“ zu vermarkten war. Und darum geht es letztlich. Man muss einen Begriff für eine ­soziale Gruppe finden, um präziser wirtschaften zu können. Deswegen blieb auch das Wort „Millennial“ hängen, dank eines Wälzers, der „Millennials Rising“ hieß und die „nächste große Generation“ anpries. (2) Und wie Ad Age später zugab, lassen sich Millennials wesentlich besser vermarkten als eine Gene­ration Y, zumal dieses Y wie „why“ ausgesprochen wird, also irgendwie alles in Frage stellt. Spätere ­Ver­suche, die Millennials als „Me-­Generation“ oder „Me-Me-Me-­Generation“ zu outen (siehe „S“ wie Selfie), waren zu negativ ­geladen, um lukrativ zu sein.

Generell setzen Demografen das Geburtsjahr der Millennials zwischen Anfang der 80er-Jahre und Mitte der 90er an, also Kids, die Anfang dieses Jahrhunderts großjährig wurden oder heute über zwanzig Jahre alt sind. Eine Generation, die so alt ist wie die CD, wie die digitale Revolution. Menschen, die mit Internet und Smartphone groß wurden, ohne die nichts mehr geht. Sie können in deiner Sprache reden, ohne dass du sie verstehst, sie können in deinem Haus wohnen, ohne dass du sie siehst, und sie sind zunehmend am Drücker, helfend zur Stelle, wenn du online nicht mehr weiterweißt. Sie sind den Versuch wert, sie zu verstehen. Allerdings ist ihre Welt enorm. Als Babyboomer oder GenX-Mensch (siehe „X“) kannst du bestenfalls hineinriechen. Mit ein paar Be­griffen, die wir hier alphabetisch geordnet haben. Los geht’s!

 

A
Angst/Anxiety

„Unsere Welt“, schildert Millennial L. (27), „ist ­grenzenlos. Wir haben alle Freiheiten, wir sind connected, wir können tun, was wir wollen, wir ­hängen an allen Infostreams.“ Das kann auch beängstigend sein, weil uferlos, sagt sie. Millennials, sagen Soziologen, sind die technologisch vifste ­Generation der Geschichte und gleichzeitig die ängstlichste. Diese Angst kann alle möglichen Formen haben, von Herzklopfen über Panikattacken und psychischen Krankheiten bis hin zur Depression. Sie kann durch alles Mögliche getriggert werden, es reicht schon das Posting eines Selfies, bei dem die Likes ausbleiben, oder ein dummes Fatshaming. Und da sind auch noch die Synapsen des Gehirns, die einem Infostream ausgesetzt sind, wie es ihn noch nie gegeben hat. Wer soll damit fertig werden?

B
Babyboomer

Die Generation der in den 50er- und 60er-Jahren Geborenen und gemeinhin die Eltern der Millennials. Die zu sehr mit ihrer Karriere beschäftigt waren, um sich zu fragen, wieso es im Kinderzimmer so seltsam still ist. Aber manchmal kommt anlässlich einer der raren Unterhaltungen Verständnis auf, etwa, wenn der Sohn sagt, dass alles so kompliziert sei. Ein Begriff immerhin, mit dem der Boomer was anfangen kann. „Alles so kompliziert“, das hat auch schon Fred Sinowatz gesagt (Info für Millennials: ein ehemaliger österreichischer Bundeskanzler). Nur hatte der die Regierungsgeschäfte gemeint. Ein Millennial meint Beziehungen, meint das ganze Leben. In einer Welt, die der Boomer – wer sonst – vermurkst hat. Daher wird er zwar häufig zur Kasse gebeten, aber nie um Rat gefragt. Letzteren geben immer öfter die Millennials. Weil sie einen Computer weit besser verstehen. Und so läuft dann in etwa die intergenerative Kommunikation:

Fashion Has Gone Too Far

Nudity is not a style.

Gepostet von CollegeHumor am Mittwoch, 22. August 2018

C
Chillen

Vom Zeitaufwand her die Lieblingsbeschäftigung des Millennials. Im Lexikon steht da was von kalt werden und frieren. Was nicht ganz unrichtig ist, wenn ein Millennial chillt, will er von erhitztem Gemüt oder von Stress runterkommen. Chillen ist am Sofa liegen und Musik, Verzeihung, einen catchy Sound hören, Chillen ist Netflix schauen oder zocken oder auch nur eine Unterhaltung mit vertrauten Menschen, und jedenfalls unglaublich wichtig. Bitte nie einen Millennial um einen Gefallen, wenn er gerade chillt.

D
Demi Lovato

„Ich war noch nicht bereit, nüchtern zu werden“, meldete sich Demi Lovato (26) vom Krankenhaus aus, nachdem sie von der Überdosis erwacht war. So geschehen im Juli in ihrem Haus in den Hollywood Hills, die Substanz war Oxycodon und der glimpfliche Ausklang so knapp, dass sie vor die Eingangstür zu ihrem Haus gleich mal ein „Zu Verkaufen“-Schild anbringen ließ. „Sober“ (= nüchtern) heißt auch ihr aktueller Hit. Mit dem sie sich bei den Fans „entschuldigte“. Weil sie wieder Drogen nahm. Nur einer ihrer vielen Dämonen, über die sie auch singt. Das machte sie zum Superstar der Millennial-Generation. Panikattacken, Depression, die obsessive Unzufriedenheit mit dem eigenen Aussehen – das kennen alle. Gut, dass eine ehrlich darüber singt. Und gute Besserung!

E
Emoji

Das ist ein Wort, das sich quasi selbst erklärt, zumeist ein buchstabengroßes Gesichtchen, das eine Emotion transportiert und jedem bemühten Schreiber ein Gräuel ist. Seit es Emoji gibt, versteht kein Mensch mehr jegliche in einen Satz verpackte Stimmung. Humor ist nur noch, wenn am Satzende eine lachende Fratze steht. Was in den 90er Jahren als vergleichsweise kleines Set aus 176 Bildern in japanischen Handys begann, ist heute ein ständig expandierendes Monster. Gegenwärtig am häufigsten verwendet: ein Gesichtchen mit Tränen in den Augen …

F
Facebook

Das gebräuchlichste Tool für – Babyboomers. Millennials hängen sich dort daher nicht einmal mehr tot über den virtuellen Zaun. Erklärt mir eine junge heimische Instagram-Größe namens Superfertig: „Es fällt halt auf, dass es auf Facebook so wahnsinnig alt wird. Und wenn ein Platz abgelutscht ist, muss eben was Neues her.“ Tja, und hier richtet die coole Amy dem alten Babyboomer diesbezüglich den Kopf gerade:

This millennial job interview is so accurate

"I'll just ask Siri" 😂

Gepostet von VT am Sonntag, 26. August 2018

G
Gaming

oder auch zocken. Ist eine Unterart des Chillens. Den Sommer über war das der „Fortnite Summer Skirmish“ alias Hype des Jahres, den du dir gratis geben konntest, während sich Profigamers acht Millionen Dollar auszockten. Ja, es liegt heute Geld herum, von dem nur Millennials eine Ahnung haben.

H
Hipster

Eine Subkultur, die heute den älteren Millennials zugeordnet wird, die Generation daher auch wesentlich mitgeprägt hat, etwa das Chillen, der Hang zu veganer Nahrung und alternativem Lifestyle. Und eines ist mittlerweile klar: Der Bart des Hipsters ist praktisch dazu verurteilt, einst als ikonisches Bild eines Millennials dazustehen.

I
Instagram

Ein Soziales Netzwerk und als solches die natürliche Heimat der sogenannten Influencer. Der Punkt ist, dass du eine große Followerschaft brauchst, um so einer oder eine zu werden. „Als ich die 10000-Marke erreichte“, erzählt die oben erwähnte Superfertig, „dachte ich, da kann man was machen.“ Sie konzentrierte sich auf eine Identität als Model, bald meldete sich eine US-Modefirma, in deren T-Shirts sie schlüpfte und auf Instagram postete. Machte anfangs 100 bis 200 Euro, sagt sie. Die derzeit global üblichen Zahlen: ab 100000 Folgern bis zu $5000.- pro Posting. Topverdiener räumen bis zu $180000.- ab. Und dann gibt es noch Kylie (siehe „K“).

J
JOMO

Ein Modewort, das generell via Hashtag transportiert wird. Und die letzte Inkarnation des hierzulande weit gebräuchlicheren FOMO, das für Fear Of Missing Out steht. Wenn du #FOMO twitterst, drückst du eine Furcht aus, dass irgendwo ein Zug ohne dich abfährt, dass andere Leute Spaß haben und du nicht. Mit dem „J“ statt dem „F“ bist du dagegen schon einen Schritt weiter. „J“ steht für „joy“ und meint: Haha, ihr müsst gerade Spaß haben, während ich zuhause gemütlich chille.

K
Kylie Jenner

Die globale Platzhirschkuh in Sachen Influencer. Die Amerikanerin ist 20 Jahre alt und hat soeben Mark Zuckerberg als jüngster Milliardär aller Zeiten entthront. Unter einer Million Dollar pro Posting steigt sie nicht einmal aus dem Bett. Selbstverständlich ist das Milliardärsdasein einer 20-jährigen kein Honiglecken sondern harte Arbeit. Hier, zum Beispiel, verrät Ms Jenner, welche ihrer Handtaschen sie retten würde, wenn ihr Haus brennt …

L
Latte

Es war einmal, da konntest du in Wiener Kaffeehäusern jeden erdenklichen Kaffee haben, aber keinen Latte. Du konntest einen Milchkaffee haben, also eigentlich einen Caffé latte, nur hieß der nicht Latte. Der Latte kam mit so Konzernen wie Starbucks und etablierte sich langsam als Kaffee, den ein Hipster nun mal trinkt.

M
Machthaberer

Wie lange noch, bis ein Millennial an der Macht ist? Überholte Frage. Als vergangenes Jahr in Österreich ein junger Mann namens Sebastian Kurz Bundeskanzler wurde, hieß die globale Schlagzeile „Die Welt hat ihren ersten Millennial-Führer“. Was natürlich nicht ganz stimmte. Tatsächlich steht etwa Kim Jong-un (geb.: 1983) schon lange an der Spitze Nordkoreas. Und in Saudi Arabien leitet Kronprinz Mohammad bin Salman (33) die Geschicke seines Vaters König Salman und ist drauf und dran, eine Friedensaktivistin enthaupten zu lassen. Die Frage ist also vielmehr: Was ist mit den mächtigen Millennials eigentlich los?

N
Nicky Minaj

Es wird schon aufgefallen sein: Insbesondere amerikanische Frauenärsche kommen immer größer daher. Das hat mit Leuten wie der Rapperin Nicky Minaj zu tun, die als eine der ersten aufzeigte, dass man nicht nur Titten sondern auch Ärsche mit Silikon erweitern kann. Ms Minaj ist derzeit $ 75 Mio wert und eine sogenannte

O
Old (elder) Millennial

Die mit der jungen Kylie Jenner im Sommer einen heftigen Twitter-Krieg führte. Warum? Weil ihr neues Album „Queen“ nicht auf Platz 1 der US-Charts debütierte. Dort behauptete sich nämlich ein gewisser Travis Scott, seines Zeichens Boyfriend von Kylie. Die ihn laut Minaj kraft ihres großen Einflusses quasi auf Platz 1 gehievt hat. Gemein, oder?

P
Phubbing

Noch so ein Slang-Wort (sprich: „fabbing“), das allerdings noch nicht ganz bei uns heimisch ist. Die Aktion dahinter ist aber jedem Millennial vertraut. Phubbing kommt von „phone snubbing“ und meint das betonte Ignorieren eines Gegenübers, indem man gewissenhaft ins Handy glotzt. Ja, das kennt jeder.

Q
Qinoa

An sich eine vitaminreiche, dem Spinat ähnelnde Pflanze, die hier den massiven veganen Trend steht, den Millennials betreiben, weil Tiere auch Lebewesen sind. Und Sojasprossen etwa nicht?

R
Riley Reid

Ist einer der größten Pornostars der Gegenwart und steht hier für Fuckbuddies 2.0. Der One Night Stand von früher ist eine Rarität geworden, für „Freunde mit Vorteilen“ gilt das gleiche, und zum Sex gehören nun mal zwei. Immer mehr Millennials haben immer weniger Sex, weltweit führt jeder achte Internet-Aufruf zu einer Pornoseite.

S
Selfie

Muss nicht erklärt werden, oder? Die Basis zum Ausdruck „Me-Me-Me-Generation“. Ja, existiert ein Bild von der Welt überhaupt, wenn nicht davor das eigene Konterfei platziert ist?

T
Tinder

Eine Dating-App, die potenzielle Kandidaten in Rechts- und Linksgewischte unterteilt. Rechts ist positiv. Aber merke: Frag nie ein Millennial-Pärchen, wo sie einander kennengelernt haben. Weil die Antwort in den meisten aller Fälle „per Dating-App“ ist, also eigentlich peinlich.

U
Usain Bolt

Ein Old Millennial und Superhero. Jede Generation braucht ihre Superheroes, und Mister Bolt ist so ein Übermensch, vergleichbar mit dem, was Muhammad Ali für die Baby-Boomers darstellte.

V
Vlogger

Ein Video-Blogger mit, zumeist, Konto auf Youtube. Platzhirsch derzeit der oben erwähnte Amerikaner Logan Paul, 23, mit 18 Millionen Followers am Konto, die auch nicht weniger wurden, als er Anfang dieses Jahres am Fuß des Fuji-Berges einen toten Japaner filmte. Der Ami kann mit $300000.- Honorar rechnen, wenn er einen Werbe-Clip schaltet.

W
Wanda

sind eine österreichische Popband, die im richtigen Alter, aber trotzdem keine Millennials sind. Ihre Lieder sind zwar „catchy“, aber altbacken, die Texte haben mit den Themen der Millennials nichts am Hut, Wanda sind einfach nicht „woke“ (Millennial-Wort für „auf der Höhe der Zeit“).

X
Xennials

Millennial-Wort für „Generation X“, laut Demographen Menschen, die zwischen 1975 und 1983 geboren wurden. Oder, wie Millennials sagen: zu alt, um Twerking zu genießen, aber zu jung, um sich noch an das Verschicken von Postkarten zu erinnern.

Y
Yung Hurn

Ein Posterboy für Verweigerer der Leistungsgesellschaft, heißt es irgendwo in einer Story, und aufgrund der Zahlen möglicherweise der erfolgreichste österreichische Millennial. Der Sound, den er „recordet“ (Yung Hurn), bringt siebenstellige Klicks auf Youtube und schafft die Spitzenplätze der deutschen Charts, es sei denn, Helene Fischer ist grad auf Platz 1 geparkt. Und abseits des Sounds teilt er seine Zeit zwischen Instagram und Twitter auf, wo er so Sachen wie „ich lucky luke jeden motherfucker“ postet. Geht so, no? Story: klick HIER

Z
Zombie Boy

war ein kanadischer Künstler mit Ganzkörper-Tattoo, das ihn wie ein Skelett daherkommen ließ. Große Diven wie Madonna und Lady Gaga liebten ihn, was ihn aber nicht davon abhielt, vergangenen August Selbstmord zu verüben. Kurz zuvor wurde ein anderer populärer Künstler, der Rapper XXXTentacion, ermordet. Ja, Millennials sterben unter anderem auch jung, was immerhin den Baby-Boomer an seine eigene Jugend erinnerte, als Größen wie Hendrix und Joplin und Co sich mit 27 verabschiedeten.

(1) © Dylan Moran, Schauspieler, Komödiant und Vater.
(2) William Strauss & Neil Howe: Millennials Rising: The Next Great Generation (2000)

Fotos: Getty Images, Illustration: WIENER Grafik